Es blieb ziemlich frisch, aber zumindest der Wind sollte stabil aus einer Richtung kommen. Blöde nur, dass der Wind nichts von der Vorhersage wusste. Bereits als ich am Strand ankam, war es kein Seitenwind mehr, sondern schräge auflandig. Hinzu kam wechselnde Bewölkung und immer mal wieder ein Schauer. Das alles bei vier bis fünf Grad.
In der anderen Richtung sah es dagegen fast „kuschelig“ aus. Hübsche Wölkchen und ein paar Sonnenstrahlen. Ich fischte die Strecke „one step, one cast“ ab. Ein paar kurze Zupfer, dann eine relativ kleine Forelle vor den Füssen abgeschüttelt.
Und wieder eine Änderung des Wetters. Inzwischen war das Wasser im Uferbereich etwas trüber geworden. Bei fallendem Wasserstand wurde zusätzlich noch Kraut vom Strand mit ins offene Wasser gespült. Trotz allem gab es tatsächlich noch einen Anfasser.
Dann wieder eine kurze Wetterberuhigung mit Sonne und steigender Temperatur. Zeit für eine Pause und eine Erfrischung aus der Dose. Ein kurzer Gruss an die Daheimgebliebenen. Zeit für einen Spotwechsel.
Einmal zurück durch den Wald, Strassenseite gewechselt und wieder durch ein Waldstück ans Wasser. Zwischendrin – also zwischen Strasse und Wasser – auf einmal ein würziger Geruch in der Luft. Ein ziemlich grosses Areal, bewachsen mit schönstem Bärlauch. Einige Pflanzen bereits mit Ansätzen einer baldigen Blüte. Ich rupfte mir eine schöne Portion zusammen, die am Abend zur Verfeinerung meines Essens diente. Nun aber weiter ans Wasser…..
In den letzten Jahren hatte ich es hier immer mal wieder versucht. Meistens mit eher bescheidenem Erfolg. Seit meinem ersten Besuch hier im Jahr 2010 hat sich der Untergrund in der Bucht von Jahr zu Jahr leider immer mehr zum Nachteil verändert. Mehr Sand, weniger Krautflecken. Dennoch in meinen Augen immer noch einen Besuch wert. Heute mal wieder fischfrei.
Wechsel an den nächsten Strand. Nach zehn Minuten im Auto vor Ort angekommen. Auch hier zunächst mässiger Wind aus „der richtigen Richtung“ und ein paar Wolken am Himmel. Die Sonne machte das Ganze ziemlich angenehm. Leider drehte der Wind ganz schnell wieder. Mit der Drehung kam Graupel von oben „zum Einsatz“.
Ich liess mich nicht entmutigen und machte weiter Strecke in Richtung Ausgang der Vig. Der Untergrund wechselte von viel Sand mit einigen Krautflecken, hin zu „tiefere Rinne mit Krautbewuchs“ direkt unter Land und immer weniger Sand. Das Wetter passte sich ebenfalls an. Von etwas Sonne und Graupel, ging es langsam über hin zu reichlich Wolken und Schneeschauer.
Nachdem ich zwei Fische verhaften konnte – einmal über Schonmass und einmal ganz knapp drunter – legte ich vor dem Rückweg noch eine kleine Pause ein. Die an den Strand mitgebrachte Hülse muss auch dort geleert werden. Ansonsten steht der nächste Küstenbesuch unter einem ganz schlechten Stern.
Der Weg zum Auto wurde zu einem kleinen Wettlauf. Bin ich schneller als das was da ran kommt, oder schaffe ich es nicht rechtzeitig. Ich schaffte es nicht und bekam ein paar schmerzhafte Treffer im Kopfbereich ab. Hagelkörner bei Starkwind sind echt unangenehm. Und weil die Temperatur durch diesen Schauer wieder schlagartig um drei Grad fiel, entschied ich mich. Frei nach dem Motto…. Morgen ist auch noch ein Tag.
Leider kam es etwas anders. Meine Frau hatte gesundheitliche Probleme und somit trat ich den Rückweg schon am Freitag an. Das Beladen des Autos war nicht wirklich lustig. Von oben kam soviel Nass herunter, dass selbst auf dem Hof das Wasser nicht versickerte. So hatte ich beim einladen nicht nur Wasser von oben – nein, auch meine Füsse wurden etwas „erfrischt“. Und bis Höhe Flensburg wurde es auf der Rückfahrt auch nicht viel besser. Die Woche war nun zwar etwas kürzer gewesen, aber dennoch war ich nicht unzufrieden. Die Grössen dürfen beim nächsten Mal gerne etwas „besser“ ausfallen, aber auch so bin ich mit Bissfrequenz und Fang durchaus zufrieden gewesen. Meiner Frau geht es inzwischen wieder etwas besser und einem nächsten Küstenbesuch steht nichts im Weg.