„Nette“ Aussichten für einen Dienstag. Ich war gespannt, wie sich das „in echt“ anfühlen würde. Vom Wind her sollte es auf jeden Fall ziemlich „sportlich“ werden……
Nun… es war recht frisch. Und ich war noch nicht einmal direkt am Wasser. Eigentlich bin ich auch nicht so sehr empfindlich, aber heute habe ich mir lieber mal den Kopf etwas besser „verpackt“. Zum Glück konnte ich mich auf dem Weg ans Wasser ein wenig warmlaufen.
Im Gegensatz zum Vorjahr, hatte auch hier der Sturm ganze Arbeit geleistet und einiges am Ufer auf „links“ gedreht. Ein weiterer Mitstreiter war bereits unterwegs.
Nicht nur der Strand sah anders aus, auch unter der Wasseroberfläche hatte sich mal wieder so einiges getan. Die Blasentang- und Muschelflecken hatten sich verlagert, oder waren sogar zum Teil ganz verschwunden. Ich habe die komplette Strecke einmal durchgefischt, musste dann aber ohne einen Zupfer wieder abziehen.
Hier gab es dann eine mittlerweile etwas kräftigere Brise. Und es wurde noch windiger. Erste Runde ein Kontakt und einen etwas besseren Fisch verloren. Leider hatte dieser vom Gefühl her nicht nur ein ordentliches „Gegengewicht“, sondern auch anständig Dampf auf dem Kessel. Nicht dieses übermütige Gezappel, sondern kräftige, gleichmässige Kopfstösse…. Und meine Garnele hat er dann auch noch „verstümmelt“ und kurzer Hand ein Auge entfernt.
Weil das Wasser zusehends trüber wurde, probierte ich einfach mal etwas Neues aus. Bei Hardi hatte so ein ähnliches Muster im Herbst einige Fische gebracht, also schickte ich auch mal so einen „Hulk“ shrimp ins Rennen. War leider nicht von Erfolg gekrönt. Am Ende des Nachmittags, meine Fingerspitzen waren inzwischen ziemlich taub, begann es immer intensiver zu regnen. Die vorhergesagten acht Grad gab es leider den ganzen Tag nicht. Gemessene fünf Grad in Verbindung mit Wind und Regen machten das Ganze heute zu einer ziemlich unangenehmen Angelegenheit.
Also ab in die Hütte, heisse Dusche, warmes Essen, ein Glas guten Roten und plötzlich stand ein wandelnder „Federspender“ auf der Terrasse. Ohne Angst wanderte dieser über Rasen und Terrasse. Wusste wohl, dass ich keine Lust mehr hatte nochmal raus zu gehen …..
Wirklich wärmer wurde es auch am nächsten Morgen nicht. Heute mal einen Tick früher aus den Federn, weil ich etwas mehr an Strecke vor mir hatte. Anstatt zehn Minuten, war der angepeilte Spot etwas mehr als zwanzig Minuten entfernt. Frühlingshafte Temperaturen sind definitiv was anderes
Und schon wieder hatte ich mich richtig eingepackt. Heute sogar mal eine Schicht mehr drunter. Zu Beginn war das sehr angenehm und ich war froh, dass ich eine zusätzliche Schicht drunter gepackt hatte.
Und auch heute sollte die Wettervorhersage Recht behalten. Typisches Aprilwetter war vorhergesagt. Und genau so kam es dann auch. Sonnige Abschnitte wechselten mit Regen-, oder Graupelschauern. Gibt auf jeden Fall nette Bilder. Und gerade bei solcher Konstellation kann man die Unterwasserstruktur besonders gut erkennen. Eine ausgeprägte Sandbank und davor eine „richtig tolle“ Wanne.
Ich machte mal wieder reichlich Strecke. Viel Kraut im Wasser, einen Anfasser und die Erkenntnis, dass ich diesen Spot ganz sicher nochmal etwas ausgiebiger „bearbeiten“ werde
Auf dem etwas längeren Rückweg zum Auto machte sich die Schicht mehr leider bemerkbar. Ich begann beim strammen Rückmarsch zu schwitzen. Zum Glück war der Parkplatz nach fünfzehn Minuten erreicht. Raus aus den Klamotten und auf zum nächsten Spot. Plötzlich ein „Scheppern“ und im Rückspiegel konnte ich ein paar „Federn“ erkennen. Hatte ich da einen Fasan oder ähnliches „erlegt“? Nein…… eine auf dem Dach vergessenen Fliegendose war einfach durch den Fahrtwind vom Dach gerutscht. Kurzer Zwischenstopp zum Fliegensammeln.
Etwas weiter im Süden dann, einer dieser immer wieder faszinierenden Anblicke. Die Küstenlinie Fünens bieten einfach so viel. Bei Sonne noch viel spektakulärer, aber auch heute gerne „mitgenommen“.
Nach einem kurzen Hagelschauer ging es in einer flachen Bucht wieder ans Wasser. Während ich meine Garnele immer wieder auf die Reise schickte, zog im Hintergrund der nächste Schauer übers Land. Dort, wo ich sonst eigentlich immer mit Fischkontakten verwöhnt wurde, war heute rein gar nichts zu holen. Eine Runde – glatte Nullnummer.
Zurück zum Wagen und den nächsten Strand anfahren. Zwischendrin den letzten Kaffee und Brötchen eingeworfen – man braucht ja „Treibstoff“ um weiter voran zu kommen – und den Weg Richtung Norden eingeschlagen.
Ich habe lange nichts mehr zum Wetter geschrieben. Kalt, ungemütlich, wechselhaft (hier ein tatsächlich in meine Richtung ziehender Schneeschauer) und am Ende irgendwie eigentlich nur Aprilwetter.
Auf jeden Fall war hier unter Wasser „mehr los“, als an den anderen Stränden. Hoher Wasserstand, die ersten zehn bis fünfzehn Meter ziemlich trübe, Wind schräge von vorne und immer wieder einen Kontakt. Dazu recht sprungfreudige Fische.
Die nächste Forelle war ziemlich „hektisch“…. mehr in der Luft, als im Wasser ist zwar übertrieben, aber im Nahbereich wechselte das Fluchtverhalten zwischen „ab in ein Krautfeld“ zu „ich versuche durch wilde Sprünge frei zu kommen“.
Am Ende blieb ich Sieger und tütete die Gräte ein. Ein gut konditionierter Fisch, den ich zu einem Dinner Termin eingeladen habe
Als ich den Mageninhalt inspizierte, wusste ich, warum mein Muster so oft und so vehement attackiert wurde. Von der Farbgebung ziemlich nah am Original. Sollte ich vielleicht noch ein paar mehr von binden. Danach war die Luft raus. Hab zwar noch weiter gemacht, aber irgendwie nur halbherzig. Zeit für Dusche, Ofen und Abendessen…..