gleich mal einen Fünfer ins Phrasenschweinchen.... "der frühe Vogel....kann mich mal". So langsam merke ich, dass ich keine dreissig mehr bin. Der Vortag hatte mich doch etwas mehr "gefordert" als gedacht. Also war ausschlafen angesagt. Am zeitigen Vormittag dann - zur besten Frühstückspausenzeit - ging es einen etwas längeren Weg in Richtung Wasser.
Im letzten Drittel Weges konnte ich dann die Schäden der Herbststürme begutachten. Nicht nur, dass reichlich Buchenstämme auf einer Lichtung lagen – hier war vorher eigentlich ein geschlossener Baumbestand – nein, auch einen meiner „Lieblingsbäume“ hatte es erwischt. Leider ist das langjährige „Lächeln“ dieses Baumes jetzt Geschichte….. Bildervergleich April 2024 zu November 2022
Am Wasser angekommen eine nette Brise von links. Zwar mitunter recht fiese Böen, aber sehr gut geeignet, um ordentlich Strecke zu machen. Leider zu Beginn, trotz Sonne, ziemlich frisch an den Fingern. Wasserstand relativ hoch ….. nicht verkehrt an diesem Spot. Dunkle - knietiefe - Rinne, direkt vom Strand aus zu befischen. Nach jedem dritten Wurf etwas tiefer eingewatet um die äusseren dunklen Bereiche „abzuarbeiten“.
Bereits nach wenigen Würfen hatte ich die ersten Zupfer zu vermelden. Ein etwas besserer Kontakt – nicht dieses nervöse „Kleinfischzappeln“, sondern wütende, wuchtige Kopfstösse – ging leider verloren. Zwei, drei Würfe später wollte dann eine übermütige Lüdde unbedingt einen Snack einwerfen. Der Snack hatte leider einen Haken. Vor den Füssen, ohne grossartiges „Begrabbeln“, schnell abgehakt.
Die frisch getüddelte Garnele hatte jetzt bereits bewiesen, dass sie als Meerforellensnack ziemlich hoch im Kurs steht. Bei jedem zweiten Wurf hackte ein Fisch drauf. Nach einem weiteren „longline“ releastem Fisch der Klasse „Mitte vierzig“, gab es die nächste Trutte.
Diesmal zumindest knapp über dem Mindestmass aber auf jeden Fall hübsch anzusehen. Es folgten noch ein paar weitere Kontakte…… bis hierher ein ziemlich kurzweiliger Tag..
Zeit für einen kleinen Mittagssnack und etwas Flüssigkeit. Das ich schon eine ansehnliche Strecke zurückgelegt hatte, erkannte ich, als ich die Steilküste betrachtete. Soweit war ich bisher auch noch nicht gewesen. Und ich machte noch ein paar Meter mehr in die Richtung. Ganz einfach, weil es mir hier sehr gut gefiel, die Unterwasserstruktur grandios abwechslungsreich war, es weitere Kontakte gab und ich mir einfach keine Gedanken um den immer länger werdenden Rückweg machte.
Immer wieder konnte ich einen vermeintlich noch besser aussehenden Untergrund entdecken, ein kleines Riff, eine Muschelbank…… beim Blick zurück wusste ich, dass mir ein schweisstreibender Rückweg bevorstand.
Am ursprünglichen Einstieg angekommen machte ich nochmal eine kurze Pause, um dann doch noch eine viertel Stunde ran zuhängen. Die erste Krautbank gab nochmal zwei Anfasser her, aber dann wollte ich doch nochmal woanders hin. Garnele ein wenig glatt gestrichen, Schnur aufgerollt und den nächsten Strand ins Auge gefasst.
Schon öfter hatte ich hier zumindest mal geparkt und auf‘s Wasser geschaut. Aktiv die Strecke befischt – war heute ne Premiere. Auch hier mal wieder eine ausgeprägte Rinne gleich nach dem Spülsaum und kurz dahinter eine Sandbank. Im Wasser war gut Zug. Parallel zum Strand konnte man fast die Garnele driften lassen. Leider war aber kein Fisch vor Ort. Auf dem Rückweg zum Parkplatz habe ich dann ein paar Smolts aufgescheucht, die in einem Entwässerungsgraben und dem dazugehörigen Rohr unter dem Strandweg einfach verstecken spielten. Wahrscheinlich waren auch die kleinen Grundeln im Wasser ein Grund sich hier aufzuhalten.
Ich fuhr im Anschluss noch zwei, drei weitere Spots an, konnte mich aber nicht mehr so richtig motivieren. Die Luft war für heute am Spätnachmittag dann raus. Ab in die Hütte. Klamotten aufgeklart, ein warmes Essen für den Bauch, Kamin für etwas wohnliche Wärme und ein Bierchen auf den schönen Tag. Das ich kurz danach auf dem Sofa „weggesegelt“ bin war nicht mehr weiter verwunderlich. Irgendwann gegen 23 Uhr bin ich dann ins Bett gewechselt.