Nach einer unproblematischen und staufreien Anreise bezogen meine Frau und ich unsere Unterkunft für die nächsten Tage. Gut ausgestattete, eigentlich aber viel zu grosse Hütte für zwei Personen. Aber gerade Mitte/Ende November kann man auch heute noch zu vernünftigen Preisen etwas anmieten.... und das Haus war tatsächlich eines der günstigsten. Also am Nachmittag angekommen, Auto ausgeladen und erst einmal eingerichtet.
Am Sonntag dann – gut ausgeschlafen und nach einem reichhaltigen Frühstück – den Hausstrand inspiziert. Schon länger hatte ich mir zum Ziel gesetzt diese relativ flache Bucht einmal gründlich anzutesten. Erhöhter Wasserstand, ein wenig Trübung, Seegraswiesen und leider auch etwas mehr, durch das höhere Wasser vom Ufer weggeschwemmten, herumtreibendem Seegras. Dennoch ein in meinen Augen richtig feiner Spot. Im Winter und zeitigen Frühjahr mit Sicherheit eine „Bank“.
Heute allerdings, vielleicht auch falsches Fliegenmuster gewählt, ohne Kontakte. Zwar konnte ich ein oder auch zwei Strudel an der Oberfläche erspähen, aber diese als Fischsichtung zu bezeichnen, wäre dann doch etwas zu spekulativ. So lichtete ich dann noch die Garnele meiner Wahl ab und wir machten es uns wieder in der Hütte bequem.
Und wenn es bei uns gemütlich wird, dann gehört neben einem guten Essen und einem Glas Rotwein auch ein brennendes Kaminfeuer dazu.
Etwas später kommt dann oft der Bindestock zum Einsatz. Die Muster, die dabei entstehen sind aber nicht immer die hübschesten. Trotzdem gab es auf diese Kreation ein paar Tage später tatsächlich eine kleinere Forelle, bevor ich das Teil im Blasentang „geopfert“ habe.
Und weil die Kleinen besser schnell zurückgesetzt werden, also noch im Wasser fix abgehakt, hab ich diesmal etwas öfter meine Erfolgsmuster abgelichtet. Dies hier, auch am Abend in der Hütte zusammengetüdelt, habe ich „yellow eyed halloween shrimp“ getauft.
Und dann gab es tatsächlich, neben viel Sturm und fast waagerechtem Regen, auch immer wieder Momente, in denen die Sonne zumindest mal kurz vorbeigeschaut hat….. und sei es nur durch eine kleine Wolkenlücke.
Ob nun Plätze auf Fünen, Tåsinge, oder auch auf Langeland – hier Dovns Klint – ich habe so einige Stellen besucht. Zwar war ich im Schnitt kaum mehr als zwei Stunden pro Tag mit der Rute „im Einsatz“, aber letztendlich war dieser Urlaub auch für meine Frau und mich mehr zum gemeinsamen entspannen gedacht.
Auch an dieser Stelle gab es in der ersten Rinne wieder Kontakte. Trockenen Fusses habe ich mich zweimal die Strecke am Spülsaum entlang gefischt. Die Fliege des Tages hatte schon die eigentlich typische „Winterfarbe“. Eine Pattegrisenvariante mit craft fur gebunden.
Kurz vor Feierabend erreichte ich die Spitze nördlich des Klints. Hier hatten der Regen und der Sturm Ende Oktober – wie auch an einigen anderen Plätzen auf Langeland – ganze Arbeit geleistet. Es war reichlich Abbruch vorhanden. Auch war immer noch einiges an Sediment direkt vor der Abbruchkante im Wasser.
Bevor ich tatsächlich die Spitze erreichte, hatte ein quirliger, brauner Bock Lust auf meine pinke Versuchung. Meine Frau konnte in der Endphase des Drills ein paar Fotos machen, bevor ich den Fisch vom Haken löste, um Ihn zum Laichgeschäft weiterziehen zu lassen.
Es gab aber auch Tage, an denen wir tatsächlich nur „sightseeing“ gemacht haben. Klar, die Klamotten, Ruten und Köder waren immer dabei, aber an manchen Spots war es angebracht, tatsächlich nur spazieren zu gehen und die spätherbstliche Stimmung mitzunehmen.
Es fiel auch manchmal gar nicht so schwer, denn angesichts solcher Trübung, hatte ich wenig Bock mich in die Klamotte zu quälen. Also gab es einfach nur ein paar Fotos und die Suche nach einem besser geeigneten Angelplatz.
Nachdem wir bereits an der Westküste von Langeland zwei Stellen angefahren hatten, die keine Zuwegung mehr besassen, versuchten wir unser Glück nochmal an der Ostküste. Ich hatte allerdings kaum Hoffnung, dass es hier, wo der Oktobersturm direkt auf das Land getroffen war, etwas besser sein könnte. Genau so war es auch. Viele der Parkplätze waren schwer erreichbar, manchmal kaum noch nutzbar, oder einfach weggeschwemmt.
Einigen Fischen war das Wetter auch nicht so gut bekommen. Diese Platte war nicht allein. Davon habe ich ein paar mehr gefunden. Alles in allem war die Woche, was das Fischen betraf, relativ ruhig. Für die am Wasser verbrachte Angelzeit war ich nicht unzufrieden, allerdings war die Durchschnittsgrösse relativ gering. Vom Erholungsfaktor war die Tour genau zum richtigen Zeitpunkt angesetzt. Jetzt geht es die Tage nochmal auf Hecht und dann im Dezember mal wieder an die Küste.