Letzter Tag…. Da Timo zu Beginn der Woche ziemlich kurzfristig und überraschend „zu Besuch“ gekommen war, dazu noch für eine wirklich leckere, wenn auch etwas einseitige Ernährung gesorgt hatte, hatte er heute einen Wunsch frei. Und er wünschte sich einen ganz besonderen Strand zu befischen. Okay…. Das war ein Wunsch den ich erfüllen konnte. Ein klein wenig längerer Weg, weil wir aber wieder recht zeitig hoch waren, mit genügend Zeit für einen ausgedehnten Angeltag. Und gleich zu Beginn, mit einem der ersten Würfe, gab es Fisch.
Der heutige Wind pustete etwas heftiger. Deshalb waren wir hier an diesem Strand auch nicht alleine. Warum der Dänische Kollege, der vor uns die Strecke befischte, sich aber so vollkommen untypisch verhielt, haben wir beide nicht verstanden. Anstatt mit der Spinnrute die Wurfweite auszunutzen und die dunklen Bereiche abzufischen, watete er durch die Tangwiesen und präsentierte seine Köder über der Sandbank. Und jeder Köderwechsel fand am Ufer statt. Wir bremsten unsere Watgeschwindigkeit etwas und hofften auf eine Beruhigung im „heissen Bereich“.
Und tatsächlich ….. meine neue Garnele fand auch hier ein paar Abnehmer. Darunter einen etwas besseren Fisch, der im Drill einige nette Luftkapriolen hingelegt hat. Der Däne - ganz hinten im Bild - hatte etwas davon mitbekommen und beobachtete die Szene genau. Dabei bewegte er sich langsam Richtung Ufer.
Ich hatte während des Drills beschlossen einen weiteren Fisch für den kulinarischen Genuss zu entnehmen. Betäuben, Herzstich und danach ein Foto. Inzwischen war auch unser „Mitangler“ bei uns eingetroffen, beglückwünschte uns zunächst auf Dänisch, nach einem Danke von mir dann auch auf Deutsch und ging weiter, um am anderen Ende der Strecke noch einmal neu anzusetzen. Wie ich beobachten konnte – und das fand ich wirklich sehr interessant – wurden die Würfe inzwischen vom Strand ausgeführt…….
Leider zeigte meine kleine Garnele extreme Auflösungserscheinungen. Etwas zu früh wie ich finde, auch wenn ich reichlich Kontakte und ein paar Fische damit hatte. Okay…. Dumm nur, dass ich so manches Muster einfach am Bindestock „frei Schnauze“ zusammenbastle. Keine Materialliste, keine Bindeanleitung, keine Fotos zu den einzelnen Schritten. Inzwischen ist es mir gelungen, nach ein paar misslungenen Versuchen, genau dieses Muster nachzubinden. Materialien, Bindeschritte und diesmal etwas Kleber …. Alles notiert
Doch weiter am Strand. Immer wieder interessant was die Silbernen während der Jagd so zu sich nehmen. Garnelen, kleine Fische und Sandaale sind nichts Besonderes. Wie aber kommen die Wattwürmer in den Bauch? Ringler ja ….. die schwimmen gerade jetzt etwas öfter herum, aber Wattwürmer? Fanden wir beide wirklich bemerkenswert.
Ich wollte Timo noch einen weiteren Spot zeigen. Leider bin ich etwas vom Weg abgekommen und wir fanden uns an einem kleinen Schloss wieder. Dort wollte ich aber partout nicht fischen. Also den gleichen Weg zurück. Wieder nicht den richtigen Abbieger gefunden, also kurzer Hand einen anderen Spot angefahren. Dort einmal fischen steht schon etwas länger auf meinem Zettel. Also was lag näher, als zu parken und sich auf den Weg zu machen.
Mal wieder eine Stelle, die mehr nach einem See im Binnenland aussah, als nach einem Küstenabschnitt. Nachdem wir das Schilf passiert hatten, lag ein ziemlich eintöniger Grund vor uns. Sehr viel Sand, unterbrochen nur von einigen wenigen Krautinseln.
Und gerade auf, oder in diesen Krautinseln lauerten die Forellen. Es gab einige Kontakte und auch gelandete Fische. Die Strömung an dieser Stelle war auch nicht von schlechten Eltern. Das Wasser wird hier durch einen „Sund“ gedrückt und dementsprechend ist immer reichlich Zug im Wasser.
Irgendwann waren wir am Ende der Strecke angekommen. Also Ende ist vielleicht nicht ganz richtig. Wir wollten den Rückweg nicht zu lang werden lassen drückt es besser aus. Bei mir langte beim letzten Wurf tatsächlich nochmal ein übermütiger Smolt zu. Der Grösse nach zu urteilen war dieser kleine Jäger höchstens zwei, drei Monate aus dem Bach raus.
Meine kleine Sondergarnele war ja inzwischen nicht mehr einsatzfähig. Bevor wir also hier eingestiegen sind, hatte ich ein etwas auffälligeres Muster angetüddelt. Warum das Teil, was so gar nicht auch nur irgendeiner Nahrung ähnlich sieht, so gut angenommen wurde, werde ich nie nicht wirklich verstehen. Aber egal …. Was fängt hat Recht
Rückweg durch den Wald und am Spülsaum. Wir wollten die ersten dunklen Felder noch einmal abfischen, bevor es Richtung Hütte gehen sollte. Tatsächlich gab es noch ein paar Zupfer, von denen aber keiner so richtig zupacken wollte. Zeit so langsam an den Rückweg zu denken.
Und wenn man schonmal so reichlich mit Bärlauch bedacht wird, dann sollte man auch etwas davon einsammeln. Timo pflückte einen kleinen Strauss – an dieser Stelle war das tatsächlich mit einem einzigen Griff erledigt – um das heutige Steak mit etwas frischer Bärlauchbutter zu verfeinern. Oberlecker…..
Als wir den Wald hinter uns hatten und uns dem Parkplatz näherten, war die diesjährige Frühjahrstour fischtechnisch beendet. Umziehen, Tackle verstauen, auf dem Rückweg beim Brugsen noch etwas Bier „abgeholt“ und in der Hütte dann das letzte Steak und ein „Abschiedsbierchen“ genommen. War mal wieder ein richtig netter Trip. Wiederholung ist in Planung – nächstes Mal dann wenigstens zu dritt.