Kaffee, Mittagsschläfchen für Timo, Fliege binden bei mir…… dann wurde es Zeit, um mit dem Fischen zu beginnen. Der Platz war schnell gewählt. Nach einer Fahrt von etwa einer halben Stunde kamen wir am Zielpunkt an. Direkt in der Bucht kaum Wind, aber wir wollten sowieso weiter nach links, hinter das „Wäldchen“, um etwas im Wind zu stehen.
Obwohl mich der Teil hinter der Steganlage auch mal wieder reizen würde. Vielleicht bietet sich ja in der Woche nochmal eine Gelegenheit. Wenn nicht, dann bei einem der nächsten Besuche auf Fyn.
„Um die Ecke“ eingestiegen. Wassertemperatur im optimalen Bereich. Etwas Leben zwischen den Blasentangfeldern, beginnendes Wachstum der Seegraswiesen…… da sollte was gehen heute. Also legten wir fleissig los.
Dauerte auch nicht lange und die ersten Kontakte stellten sich ein. Timo konnte einen davon direkt haken. Und dann kam der Kescher vom Rücken. Nach fast einem Jahr Küstenabstinenz sollte es zu Hause anscheinend mal wieder frische Meerforelle geben.
Den „Knuff“ hatte Timo sich redlich verdient. Noch keine halbe Stunde im Wasser und schon den ersten Fisch am Galgen. Ein netter Küchenfisch mit siebenundvierzig Zentimetern. Am schönsten war die Reaktion seiner Frau am Telefon…… „es gibt Fisch? – Klasse - hast Du den etwa gefangen?“ Ich musste grinsen……
Es gab danach leider nur noch ein paar Zupfer bei uns. War aber wirklich nicht so ganz wichtig. Wir hatten die ersten Stunden zusammen im Wasser gestanden. Abschalten vom Alltagstrott war gut gelungen – gerade bei Timo (ich war ja schon etwas länger im richtigen Modus) und Fisch gab es auch. Langsam zurück zum Auto und den Tag gemütlich ausklingen lassen.
Der Pfannenfisch hatte allerdings vorher noch einen Fototermin. Die Überprüfung des Mageninhalts ergab…… nichts. Gähnende Leere im gesamten Verdauungstrakt. Scheint so, als wenn die Nahrung zurzeit wirklich nur an einigen wenigen Plätzen - und das auch nur in geringen Mengen – vorhanden ist.
Der Abend war letztendlich mal wieder das i-Tüpfelchen auf einem richtig guten Tag. Wie immer brutzelte Timo das Fleisch auf den Punkt. Mein bescheidener Beitrag….. Kartoffeln und Knoblauchbaguette in den Ofen und rechtzeitig wieder rausholen. Danach gab es noch das ein oder andere Bierchen und anschliessend wartete das Bett ganz sehnsüchtig auf uns. Rechtschaffen müde und zufrieden ging es in die Koje.
Neuer Tag, neuer Strand…. Zumindest für Timo. Diesen Spot hatte ich schon länger auf dem Zettel, allerdings hatte Jens mir erst vor drei Wochen gezeigt, wo und wie man am besten….. naja…. Ich liess Timo den Vortritt und befischte zunächst ein paar kleine „Lagunen“. Bereits nach wenigen Würfen kam „von hinten“ der Ruf „Fiiiischh“. Timo hatte in einem Blasentangfeld die ersten Kontakte und beim dritten, oder vierten Wurf den ersten Fisch am Band.
Anscheinend waren hier und heute Garnelen ganz weit oben auf der Speisekarte. Ich wechselte auf eine Variation, die ich erst an einem Abend vorher gebunden hatte. Nichts wirklich Besonderes, aber farblich schon etwas „auffälliger“.
Ein paar Würfe und die erste Attacke. Diese war dann doch ziemlich aggressiv. Kurzer heftiger Drill und der Plan, den Fisch schnell abzuhaken. Die Trutte inhalierte den Köder allerdings so tief, dass ich quasi genötigt war, den Priest zum Einsatz zu bringen. Okay…. Mitte vierzig kann man mitnehmen……. Spotwechsel am Nachmittag.
Inzwischen hatte Regen eingesetzt. Nicht wirklich gut, da Timos Watjacke doch schon etwas in die Jahre gekommen ist und die Feuchtigkeit einen Weg auf Schultern und Rücken gefunden hatte. Bedingt durch seine ausgeprägte Statur war es uns bei einem Besuch bei „go fishing“ in Odense auch nicht gelungen ein wirklich passendes Modell zu finden. In diesem Moment war das aber zweitrangig. Kontakte…. und Fische…..
Fische gab es für uns Beide. Die Grösse war steigerungsfähig, aber der Spass unbezahlbar. Ich machte am Ende der Strecke nochmal ein paar Schritte in die Bucht hinein. Vor einiger Zeit durfte man hier nicht lange stehen bleiben, weil „der Schmodder“ einen quasi einsaugte. Inzwischen hatte sich der Untergrund mal wieder etwas verfestigt. Beim Einsteigen – die ersten fünf, sechs Schritte – hatte ich noch das Gefühl „festgehalten“ zu werden, danach war es wie waten auf einer Sandbank. Ein Anfasser, mehr war nicht. Ab in die Hütte.
Abendessen, Bierchen, Fliegenbinden…… die Fliege steht in diesem Bild im Vordergrund, auch wenn der Talisker im Glas ein wirklich tolles Aroma hatte. Zwar bin ich inzwischen bei Rum gelandet, aber dieser single Malt hat mich mal wieder überzeugt… ich werde wohl ein paar verschiedene Flaschen zu Lager nehmen müssen….