im April war der letzte Küstenbesuch.... danach ab und an mal auf Barsch oder Hecht, ein dreiwöchiger Schwedenurlaub bei mir. Bei Jens ähnlich.... zu Hecht und Barsch ging es ab und zu mit der #4 auf Bachforelle & Co. an die Trave und dazu eine Urlaubstour nach Costa Rica. Heute sollte es endlich mal wieder klappen mit der Tagestour an die Küste. Dänemark war das Ziel. Sonnenaufgang.....leichter Bodennebel.....schon jetzt knapp unter 20 Grad Lufttemperatur.
Vor dem Fischen kam allerdings erst einmal das Wandern. Gute fünfzehn Minuten bis an den Spot unserer Wahl. Vorbei an zahlreichen Knicks und Stoppelfeldern. Am Wasser angekommen, mussten wir feststellen, das der Wasserstand ziemlich hoch war. Wieso hatten wir da eigentlich nicht vorher mal drauf geschaut? Wind, Temperatur, Strömung.... all das hatten wir gecheckt.... nur den Wasserstand hatten wir nicht auf dem Schirm gehabt. Wie Frischlinge, oder echte Dilettanten.....
Egal.... am Ufer ein paar "Camper" in Schlafsäcken, die offensichtlich in der Nacht den ein oder anderen Drink genossen hatten. Einer schaute kurz hoch, um nur ein paar Sekunden später wieder seinen Träumen nachzuhängen. Jens stieg direkt am Abstieg ein und ich machte meine ersten Würfe kurz hinter Ihm.
Schon jetzt war die Sonne ziemlich "aufdringlich". Der fehlende Wind tat ein Übriges dazu. Trotz leichter Bekleidung wurde es uns doch ziemlich schnell etwas wärmer. Aber nicht nur die Sonne und die steigenden Temperaturen waren dafür verantwortlich. Immer wieder konnten wir auch ein paar buckelnde Fische in netten Grössen beobachten.
Während Jens auf dem Riff voraus watete, machte ich ein paar Würfe Richtung Land. Immer im Hinterkopf, dass im letzten Jahr zur gleichen Zeit hier ein gewichtiger Fisch in knietiefem Wasser am rauben war. Leider schien das heute aber nicht der Fall zu sein.
Dann kam von Jens eine kurze Meldung: "Fisch direkt vor mir, äusserer Rand der Wurfweite, da hinten, knapp neben dem treibenden Teppich aus Getreidestaub, oder was immer das ist". Er präsentierte seinen Gurgler direkt kurz vor dem Punkt, wo der Fisch gebuckelt hatte. Strip, strip, Kontakt.....
Ein kräftiger Sommerfisch um die fünfzig hatte den Gurgler direkt attackiert und die Reaktion von Jens hat gepasst. Die Sommerforelle hing am Haken. Knapp zwar, aber ziemlich sicher. Trotz einiger Kapriolen konnte die Gräte eingetütet werden.
Wobei eingetütet nicht so ganz richtig ist. Ohne Kescher muss es wohl richtiger heissen, der Fisch wurde "handgelandet". Kurz an der frischen Luft und fix wieder zurück ins Wasser. Zügiges drillen und zurücksetzen ist gerade bei den momentanen Wassertemperaturen wirklich immens wichtig, wenn es für den Fisch zurück gehen soll.
Temperatur..... ja, das war heute so ein Thema.... Egal..... gegen zehn Uhr tauchten direkt vor uns zwei Schweinswale auf. Zum greifen nahe zogen die Beiden vor uns Ihre Kreise. Reichlich Kleinfisch war ja vorhanden.... obwohl.... davon wird so ein Kraftpaket eigentlich nicht wirklich satt. Immer wieder ein Erlebnis, diese Tiere so hautnah zu erleben
Nach einer ausgiebigen Pause im Schatten eines überhängenden Baumes, dem Besuch eines "Langstreckenschwimmers", der vor uns vorbei kraulte und wenig später aus der Gegenrichtung zurück kam, sowie einer kleinen Bootsflotte (übergrosse Übungsboote Zweier mit Steuermann), kletterten wir noch einmal ins Wasser.
ein leichter Wind machte es im Wasser etwas erträglicher. Leider blieben die erhofften Kontakte aus. Es tat sich rein gar nichts mehr. Weder Fisch an der Oberfläche, noch irgendwelche Zupfer an unseren Fliegen. Wir beratschlagten kurz, ob wir einfach weiter machen, oder uns einen anderen Spot suchen sollten. Nach dem Rückmarsch zum Auto, bei gefühlten 40 Grad (real waren es "nur" 29 Grad), entschieden wir uns am frühen Nachmittag den Angeltag zu beenden. Die Rückfahrt, inklusive Rückreisestau, verlief ereignislos. Bis auf die Erkenntnis, dass wir bei Vorhersagen von Temperaturen um die 30 Grad wohl eher nicht noch einmal so einen Trip machen werden. Aber..... die nächste Tour wird kommen.....