Es wird wieder früher hell. Das bedeutet natürlich auch: Wir müssen früher hoch, wenn wir zum Sonnenaufgang am Wasser sein wollen. Aber hey..... das macht es halt aus. Sich hoch quälen, ran an die Küste, kalte Finger, manchmal nass von oben, kalte Füsse.... geil - oder? Ich glaube, das kann nicht jeder verstehen....
....wir manchmal auch nicht, aber so ein Anblick am frühen Morgen ist schonmal richtig geil und entschädigt für entgangenen Schlaf. Heute mal ein Spot, der vor einigen Jahren fast jedes Wochenende bei mir auf dem Zettel stand. Inzwischen, durch Eingriffe in die "Bewegungsfreiheit" der Angler, aber schon lange nicht mehr "erste Wahl". Nach den Wind- und Strömungsdaten der letzten Tage, war die Idee, einfach mal wieder da hin..... klappte früher ja auch....
Also marschierten wir vom Parkplatz ein paar Meter in Richtung Norden. Klar hätten wir direkt am Spot parken können und der Gedanke, dass diese Idee auch andere hätten haben können, machte unsere Schritte unwillkürlich etwas länger. Zum Glück war die Wettervorhersage ziemlich beschissen gewesen und hatte andere Küstenläufer wohl abgehalten...... Wir hatten das mit dem miesen Wtter unterwegs schon mehrfach feststellen dürfen. Von Nieselegen bei null Grad, bis hin zu heftigsten Schneeschauern war alles dabei gewesen..... und jetzt, kaum zehn Minuten im Wasser...... alles vergessen. Jens mit dem ersten Fisch am Band.
Kalte Finger, leichter Eisansatz in den Ringen....alles vergessen. Ein hübscher Fisch hatte bei Jens zugepackt und konnte nach ein paar Minuten etwas frische Luft schnappen. Fix vom Haken befreit....
....und wieder zurück ins kühle Nass. Ein schöner Start in den Tag.
Und wenn man ständig die Knipskiste arbeiten lässt, dann darf man sich nicht wundern, wenn es weniger Bisse gibt. Aber bei so einem Himmel muss die Kamera einfach zum Einsatz kommen.
Aber Jens drückt dann auch ab und zu mal auf den Auslöser. Und dabei gelingen dann ebenfalls sehr schöne Fotos. Und das nicht nur, weil ich mal wieder zu sehen bin....
Die Wettervorhersage hatte von wechselnden Bedingungen gesprochen. Mal Sonne, dann wieder Schauer und immer wieder auffrischender Wind. Im Moment war die Sonne zumindest noch zu sehen.
In der Woche hatte ich mir beim Heiländer eine neue Leine gegönnt. Ich kann nur sagen, dass das Teil nicht umsonst so gehypt wird. Die arctic silver compact 2.0 ist einfach nur der Hammer. Ohne grossartig viele Leerwürfe, geht die Fliege problemlos auf die Reise und erreicht ungeahnte Weiten. Hier ist der Backingknoten fast am Leitring...... Mega.... und wirklich ohne grosse Anstrengung. Ich bin ja sonst nicht so der Werbungstyp und liebe meinen Lawson Schusskopf, aber diese Schnur ist eine echte Waffe....
Lediglich meine Einstripgeschwindigkeit musste ich ein wenig anpassen. Der Lawson sinkt etwas schneller. Und anscheinend habe ich alles richtig gemacht. Da langte doch tatsächlich eine nette Gräte zu. Und das auf eine meiner "old school" Garnelen.
Ich entschied mich noch während des Drills, dass dieser Fisch meinen Speiseplan ergänzen sollte. Nach ein paar sehr interessanten Minuten, kam mein Kescher zum Einsatz und ich tütete etwas Silber ein.
blitzeblanke 58 Zentimeter, die nach einer vernünftigen "Grillbehandlung" sicher ganz lecker schmecken werden.
Wir wechselten die Positionen. Jens ging jetzt voraus. Nun war es an der Zeit, dass ich mal wieder ein paar Bilder beisteuerte. Wechselhaftes Wetter, wechselhafter Hintergrund, Fliegenfischer "bei der Arbeit" Dann zappelte auf einmal eine Mittvierzigerin an meiner Schnur.
Da der Wasserstand inzwischen ein klein wenig weiter runter gegangen war, machte Jens sich auf den Weg, eine vorgelagerte Sandbank zu erreichen.
War zum Teil etwas grenzwertig, aber es passte dann doch am Ende ohne "einzufüllen". Ich suchte mir einen Weg ein paar Meter weiter rechts und hatte Glück, dass dort etwas mehr Sand aufgespült war. Ich kam ebenfalls trocken auf wohlbehalten auf der Sandbank/dem Riff an.
Während es rechts, also in Richtung Südosten langsam wieder aufklarte und der Himmel sich teilweise in strahlendem Blau präsentierte, war in meine Richtung, also Nordwesten, der Himmel immer noch, oder schon wieder, ziemlich bedeckt.
Das war den Fischen allerdings egal. Eine weitere gut genährte Mittfünfzigerin hatte Bock auf "oldschool Garnele". Glück gehabt, dass der Pfannenfisch für heute bereits am Galgen hing.
und um nochmal zu zeigen, wie einfach ein fängiger Köder aussehen kann.....sowas tüddel ich schon seit gefühlten Ewigkeiten zusammen. Hat Erfolge gebracht.... an Deutschen Stränden, ebenso wie in Dänischen Gewässern.
Gut kann manchmal so einfach sein. Auch mit einer etwas kräftigeren Farbe, wie dieses Muster. Hatte heute alles wunderbar gepasst. Ich machte noch etwas länger als Jens, der einen Termin hatte. Brachte aber nichts zählbares mehr. Auf dem Rückweg legte ich noch ein paar Stops an zwei, drei bekannteren Spots in der Hohwachter Bucht ein. Erstaunlich, was hier überall so los war. Fazit für heute.....alles richtig gemacht.