Da Jens „die Tage“ nach Mexico „rübermacht“ um ein wenig in tropischen Gewässern zu fischen und ich demnächst eine Dänemarktour geplant habe, bot es sich an, nochmal einen gemein- samen Fischzug zu unternehmen. Kurzfristig geplant und zack – umgesetzt. Das Wetter sollte zwar nicht so prickelnd werden, aber egal. Wir wollten das Beste daraus machen. Früh am Morgen – und es war wirklich ziemlich früh – trafen wir uns, noch schnell einen frischen Kaffee von der Tanke und dann ab dafür. Unser eigentliches „Problem“ war allerdings weder der ziemlich frische Wind, noch die heftigen Schauer. Ein Blick auf die Wasserstandsmeldungen ließ uns nicht Gutes erwarten. 30-40 cm unter normalem Level……das war schon heftig. Die ersten Plätze die wir inspizierten hatten nicht nur kaum Wasser, sondern dazu auch noch eine trübe Brühe, ohne erkennbaren, geschweige denn erreichbaren Übergang in Form einer Trübungskante. Die Suche dauerte also etwas und als wir den ersten Spot erreicht hatten, war es tatsächlich schon ziemlich hell. Gut zu erkennen, wie weit das Wasser zurück gegangen war.
Dort, wo wir normaler Weise unsere Köder präsentieren, konnten wir heute ganz gemütlich waten. Das Ganze hatte natürlich auch einen Vorteil. Geht einem hier der Rückraum ansonsten schnell mal aus und man muss die Fliege das ein oder andere Mal aus dem Schilf pulen, so hatten wir heute reichlich Platz. Und, angesichts des auch hier recht trüben Wassers überraschte mich das doch ein wenig, es gab Kontakte, sowie einen Nachläufer bei mir.
Und dann konnte Jens die erste Gräte haken. Nach einigen ungestümen Fluchten und kräftiger Gegenwehr, wurde ein wunderschön gefärbter „Bräutigam“ fix abgehakt und zurück zu seinem date geschickt.
Kurz darauf bekamen wir Besuch von einer dreiköpfigen Familie. Ich machte einige Fotos. Leider kamen die Drei nie gemeinsam nach oben. Während ich noch knipste, kam von der Seite ein gerne gehörter Ruf …… Fisch ……
Jens hatte den nächsten Fisch am Band. Allerdings wollte sich dieser nicht zu erkennen geben. Ein stetiger Zug zum Grund ließ kurzfristig einen Dorsch vermuten.
Was dann zum Vorschein kam, war allerdings eine echte Überraschung. Eine richtig gute Platte hatte Gefallen an der Garnele gefunden. Das trübe Wasser schien den Flachmann richtig gierig gemacht zu haben. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Garnele im oberen Drittel der Wassersäule so energisch weggeschlürft wurde.
Nur eine viertel Stunde später rappelte es schon wieder bei Jens. Und wieder war der Drill ziemlich ungewöhnlich. Zum Vorschein kam dann Flachmann Nummer zwei.
Die Größe war nochmal eine Nummer besser. Richtig gut abgewachsen und ziemlich gut im Futter. Da kann man sich schonmal freuen. Und an der Fliegenrute um einiges spannender, als am Brandungsgeschirr.
Danach gab es noch zwei Zupfer. Und weil wir die Strecke nicht noch ein zweites Mal durchfischen wollten, ging es langsam zurück Richtung Parkplatz. Brötchen und Selter zum Mittag und dann weiter an einen ganz anderen Spot. Hier war bereits ein Kollege am Werk. Allerdings nicht dort, wo wir beginnen wollten. Als wir ausstiegen, mussten wir zunächst mal die Köpfe einziehen und die Regenfront vorbeiziehen lassen.
Ziemlich intensiv beackerten wir dann ein markantes Riff. Mehr als ein, zwei Zupfer gab es aber dort nicht zu holen und wir machten uns auf den Weg zurück zum Strand. Dort wartete bereits der nächste Kandidat ganz ungeduldig.
Letzter Spot. Weil der Wind noch weiter aufgefrischt hatte, suchten wir eine Stelle mit etwas „Schutz“ auf. Vielleicht nicht gerade das Richtige, aber nach einem langen Tag im und am Wasser, stand uns der Sinn einfach nicht mehr nach Gischt im Gesicht und vom Winde verwehten Würfen. Der Regen blieb zum Glück auf der anderen Seite.
Nachdem ich einen zaghaften Kontakt hatte, gelang es Jens noch eine Lüdde raus zu drehen. Es wurde auch Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Anschlagen war heute irgendwie nicht so mein Ding. Macht aber nix. Geiler Tag, trotz der nicht so ganz optimalen Bedingungen. Nun geht es erst einmal ein paar Tage nach Fünen……. Ich werde berichten.