Dienstag…… offene Küste war angesagt. Ab ins Auto und einen Platz angesteuert, den ich schon des Öfteren befischt hatte. Drei Autos am Parkplatz. Also zunächst einmal die Lage „sondieren“. Vier Mann im Wasser, verteilt über die interessantesten Spots. Ich beschloss einen weiteren Strand zu besuchen. Am Parkplatz empfing mich ein merkwürdiges Geräusch…….ein leises, ziemlich hohes Pfeifen. Nach kurzer Orientierung konnte ich feststellen, dass sich mein rechter Hinterreifen in einen spitzen Stein „verliebt“ hatte. Was kam, war eine Tour mit ständigem Blick auf die Reifendruckanzeige. In Odense fand ich eine Vertragswerkstatt, wo mir allerdings nicht geholfen werden konnte. Man verwies auf die Kollegen von Euromaster. Nach kurzer Wartezeit und einem netten Gespräch, wurde mein Reifen „repariert“. Wieder einmal überzeugte mich die unkomplizierte Art unserer Dänischen Nachbarn. Grandios…….im Anschluss suchten wir noch einen Platz zum Fischen auf. Nach einem Fußmarsch von etwa einem Kilometer musste ich allerdings feststellen, dass die Lehmkante an dieser Steilküste einfach zuviel Sediment ins Wasser abgegeben hatte. Fischen unmöglich, also ab nach Hause…… leider einen ganzen Tag „in den Sand gesetzt“. Mittwoch ging es dann weiter…….natürlich wieder offene Küste……
Bevor ich die Fliege wässerte, musste ich unbedingt diesen interessanten Anblick festhalten. Ziemlich glattes Wasser, blauer Himmel und ein alter Netzpfosten im Uferbereich…….
Und dann begann ich die Strecke konzentriert abzufischen. Nicht ganz einfach…..also das mit der Konzentration. Bei gefühlten 23 Grad Außentemperatur (okay….es waren nur 18 Grad, aber die Fleece Klamotte machte es halt um einiges schwitziger), und kaum einem Lüftchen wird man halt nachlässig. Nicht, dass ich etwas verpasst hätte. Außer der „gemeinen Meersaite“, die wirklich ziemlich gemein sein kann. Jeder dritte Wurf bescherte mir einen „Zupfer“.
Zeit den schweißtreibenden Rückweg zum Auto anzutreten. Reichlich Strecke und zum Glück nicht mehr ganz so sonnig wie noch vor zwei Stunden. Dennoch waren wir am Parkplatz „gut durch“.
Locationwechsel. Einmal quer über die Insel, um die Fische mal wieder in einer dieser netten Buchten zu suchen. Die Wolken hatten sich inzwischen wieder verzogen und ich machte mich mit ein paar dünneren Klamotten auf die Suche nach dem Silber. Die Bucht vor mir wollte durchfischt werden. Also machte ich mich auf den Weg…….
Etwas hinter dem Steg vom vorigen Bild, bekam ich den dritten Kontakt in dieser Woche. Und wieder konnte ich den Fisch haken. Kein Riese, aber immerhin mal wieder einen Fisch verhaftet. Und was erstaunlich ist…… dritter Kontakt, dritter Fisch…..100% Bissverwertung bis hier hin. Eigentlich ziemlich ungewöhnlich bei mir…..Okay….. lieber wären mir ein paar mehr Bisse gewesen, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Ich machte noch einiges an Strecke in einer wirklich schönen Umgebung. An dieser Stelle hatte ich mir noch etwas erhofft. Die Strömungskante da draußen ließ mich auf den ein oder anderen Biss hoffen. Also machte ich hier noch nicht Schluss.
Eine nicht enden wollende Schilfkante, immer wieder unterbrochen von ein paar Lücken. Davor ein interessanter Untergrund, mal etwas matschig, mal mit reichlich Blasentang. Einiges an Kleingetier unterwegs. Aber wie so oft bei meinen letzten Touren. Viel Nahrung und kein Jäger in der Nähe. So langsam gingen mir die Ideen aus.
Und weil ich nicht so schnell aufgebe, drehte ich noch eine Runde, nachdem es einen Schluck Kaffee und ein Brötchen gegeben hatte. Diesmal begann ich am anderen Ende der Strecke, einem Bereich, der zum offenen Teil des Fjords lag. Etwas tieferes Wasser, etwas mehr Strömung. Meine Frau machte einen längeren Spaziergang und hatte mich dabei immer mal wieder im Auge.
Es gibt echt tolle Spots. Dieser hier war eindeutig einer der landschaftlich interessantesten. So viele verschiedene Gegebenheiten auf engstem Raum beieinander. Nur mit Fisch klappte es auch hier nicht. Keinerlei Fischaktivität zu erkennen, geschweige denn Fischkontakte. Immer weiter…….
Am Ende des Tages hatte ich einen Fisch verhaftet und einiges an tollen Eindrücken gesammelt. So wie die Sonne dem Horizont entgegen wanderte, wanderte ich dem Feierabend entgegen. Weitere Kontakte – Fehlanzeige. Dafür noch ein paar Spielereien mit den Fotomotiven. Tag vier ging dem Ende zu und es wurde Zeit für eine warme Mahlzeit, den Kamin und vielleicht noch ein paar neuen „Mücken“ aus dem Bindestock.
Donnerstag….. einfach mal ein Auszug aus meinem „Fangtagebuch“…....
09:00-11:30
XXXXXX Endlich mal diesen Strand abgefischt. Toll dort. Fische? Fehlanzeige
12:00-13:30
XXXXXX Wind und Welle von hinten links. Ein paar Mitstreiter am Start. Auch hier kein Zupfer. Ein Däne meinte nur, dass im Moment mehr mit „Blink“ geht. Aber Blech kann ja jeder
14:00-14:45
XXXXXX Auch hier ein paar Angler unterwegs. Bei mir wieder keinerlei Kontakt.
15:15-17:00
XXXXXX Wieder vorne angefangen und bis um die Ecke zum ersten Steg. Nullkommanix. Ist schon merkwürdig. Zumindest was zupfen könnte doch mal……die Einheimischen weiter unten in der Bucht, soweit ich das erkennen konnte, hatte auch nix.
Dieses und das folgende Bild ist vom frühen Nachmittag….so zwischen 14:00 und 14:30 Uhr. Ich könnte noch einiges mehr an Fotos zeigen, denn mangels Fischkontakt hatte ich reichlich Zeit zum knipsen……
Der lange Weg zurück zum Auto. Es gibt so Spots, die laden förmlich dazu ein, ein Foto zu machen. Da oben steht mein Fahrzeug. Bereit uns zur nächsten Location zu fahren……
Freitag…..letzter Urlaubstag……und dann das…….Regen ohne Ende. Da ist man ja durch, bevor man sich die Watklamotte übergeworfen hat. Die Vorhersage sagte zwar, dass es schnell aufklaren sollte, aber wer’s glaubt…….
dem/der geliehenen „Baskette“ machte das Wetter jedenfalls nix aus. Meine Orviswanne hing derweil in der Sonne Mexicos rum……
Entgegen meiner Erwartung, sollte der Wetterbericht tatsächlich Recht behalten. Es klarte zusehends auf und gegen Mittag kam dann die Sonne durch. Offene Küste…..letzter Tag….. ich war guten Mutes….
Eine wirklich schöne Strecke lag da vor mir. Reichlich Revier mit reichlich Möglichkeiten…und vor allem…..es war trocken…..und es wurde ziemlich warm….aber dazu später mehr…..erstmal ins Wasser und die vermeintlichen Hotspots abgefischt.
Zwei Stunden später hatte ich so etwa 800 Meter gemacht. Zeit für eine Marscherleichterung wegen Wärme. Pulli aus und Jacke wieder an. Dazu ein Blick zurück……..
Verdammt schönes Revier. Und obwohl ich sämtliche Register gezogen habe, gab es einmal mehr keinerlei Kontakt. Irgendwie sind die Fische entweder nicht da, oder nicht hungrig.
Das Lachen war mir trotzdem nicht vergangen. Am Wasser ist allemal besser, als im Büro zu sitzen. Und aufgeben ist keine Option. Es war noch Zeit, für einen weiteren Strandbesuch….
Auf dem Rückweg zum Parkplatz kamen uns einige weitere Mitstreiter entgegen. Bei einem kurzen Smalltalk berichteten die Jungs von spärlichen Fängen in den letzten Tagen……. Tja….das hatte ich auch schon bemerkt…. War etwas mühsam die Tage
Wir fuhren noch einen weiteren Spot an, an dem sich aber die Ereignisse der letzten Tage leider wiederholten. Keinen Kontakt, trotz optimaler Bedingungen. Selten so eine niedrige Bissfrequenz gehabt. Mein Auto war nach vielen Fahrten durch die „Pampa“ inzwischen entsprechend „getarnt“. Resümee der Woche: Drei Kontakte, drei Fische, 100% Quote. Reichlich Strecke gemacht, zwei für mich neue Spots entdeckt und befischt und das bisherige schlechte Saisonergebnis nochmal untermauert. Jeder Tag am Wasser ist besser als jeder Tag „auf Arbeit“. Stimmt soweit, aber etwas mehr an Kontakten oder so?....... Fisch ist zwar nicht alles, aber so langsam müsste ich die Talsohle eigentlich durchschritten haben.