Sonntag Morgen......vier Uhr aufstehen, fünf Uhr Treffen, sieben Uhr dreissig am Wasser. Wind war vorhergesagt mit einer drei bis vier von links, tatsächlich aber war es eine zwei bis drei von hinten rechts. Trotzdem......ein toller Tagesbeginn.
War nicht immer so ganz einfach, wie es hier gerade aussieht. So manche Böe brachte die Fliege teilweise recht nah an Oberkörper und Kopf heran. Zunächst hatten wir eine ziemliche flache, aber trotzdem sehr strukturreiche Bucht vor uns. Wurf um Wurf tasteten wir uns weiter vor und so langsam wurde es auch etwas tiefer.
Ein Blick zum Himmel offenbarte den nächsten "Fehler" der Wetterfrösche. Sollte eigentlich zu dieser Zeit nur noch leicht bewölkt sein. Allerdings zog es immer weiter zu und sogar etwas Regen kam dazu. Egal, denn die ersten Fische hatten Interesse an unseren Fliegen gefunden.
Jens konnte einen der ersten Kontakte gleich verwandeln. Ein heisser Tanz mit einer drallen Frühherbstforelle begann. Mächtig Dampf die Gräte, denn immer wieder ging der Fisch mit kurzen Zwischenspurts auf Abstand.
Um die Fliege abzuschütteln, war alles recht. Es gelang mir eine dieser spektakulären Lufteinlagen einzufangen. Irgendwann war die Kondition wohl erschöpft und Jens konnte eine schöne, kugelrunde Mittvierzigerin eintüten.
und dann sollten die Wetterfrösche doch noch Recht behalten. Die Sonne vertrieb die Wolken und auch der Wind drehte ganz gemächlich in die vorhergesagte Richtung.
Während des Richtungs- wechsels schlief der Wind kurzfristig fast ganz ein und es wurde merklich wärmer. Denkbar ungünstige Voraus- setzungen....glasklares Wasser und Ententeich. Da liessen wir den Blick schonmal etwas schweifen.. Diese Behausung gefiel uns beiden so richtig gut. Alterswohnsitz??
Inzwischen war einiges an Metern zusammen gekommen und der Wind hatte das Pusten fast komplett eingestellt. Zumindest kam es uns so vor. Trotzdem gab es noch Fische. Leider keine besonders kräftigen, oder grossen Exemplare. Der Rückmarsch kostete uns dann einige Schweiss-tropfen, denn nicht nur der Wind hatte sich rar gemacht, sondern auch die Sonne hatte für etwas Lufterwärmung gesorgt. Am Auto, das etwas höher stand, war dann wieder reichlich Wind vorhanden. Fast schon angenehm :)
Nächsten Spot angesteuert. Schön den Wind von links, leicht getrübtes Wasser, etwas Welle, das gefiel uns beiden richtig gut. Es gab aber nur ein paar Zupfer. Komisch, hatten wir uns doch gerade hier wesent-lich mehr versprochen. So ging es nach zwei Stunden nochmal ein Stückchen weiter....
Wieder etwas wolkenfreierer Himmel und mehr Sonne. Der Wind kam auch hier wieder, für Rechtshänder, aus der richtigen Richtung. Schon einer der ersten Würfe brachte Kontakt. Danach war dann Ruhe. Zeit um den regen Schiffsverkehr vor uns zu beobachten und Zeit für ein Foto eines besonderen "Kutters"
Da sollte aber nicht der einzige interessante Anblick gewesen sein. Dieser Drachenboot-nachbau schaukelte gemächlich am Steg vor sich hin. Kurz nach dem Foto gab es wieder mal Kinderstube.....
Noch ein paar Würfe gemacht, um zu sehen, ob nicht vielleicht doch ein besserer Fisch hier Hunger hat. War leider nicht der Fall, aber auch so war der Spassfaktor enorm hoch. Etwas später war es dann an der Zeit, nochmal ein Stück weiter zu ziehen. Leider war der anvisierte Spot nicht mehr zu erreichen. Privatgrund und Durchfahrtverbote....selten in Dänemark, aber es gibt es tatsächlich. Und weil wir keinen Bock auf Stress hatten, ging es eben einfach ein paar Kilometer weiter....
Top Stelle.......eigentlich mehr im Winter, oder Frühjahr. Aber warum sollten wir nicht einfach mal probieren ob da auch im Frühherbst was geht. Strecke machen war angesagt. Reichlich Seegraswiesen und anscheinend auch wieder Kleinfisch vor uns.
Jens marschierte vorweg und testete die Strecke auf Untiefen. Und weil er ein paar Zentimeter länger als ich ist, konnte ich alle "Watfallen" umgehen. Zupfer gab es auch an diesem Strand. Und tatsächlich einen Dorsch bei mir, der sogar das Mindestmass überschritt. Ich war ganz schön überrascht, dass gerade an dieser Stelle ein Dorsch die Jiggy vernascht hat. Und weil es hier einiges an Metern mehr zu machen gibt, werden wir mit Sicherheit bald mal wieder vorbei schauen. Danach Heimfahrt. Bei der Verabschiedung war der Plan für eine baldige Wiederholung so einer Tour schon fast ausgereift. Aber das ist dann eine andere Geschichte.....