Schon etwas länger hatten Jens und ich versucht Patrick zu überreden. Nachdem ein erster gemeinsamer Trip geplatzt war, sollte es nun endlich klappen. Die steigenden Temperaturen der letzten Tage liessen uns schon einiges vorher kräftig mit den Hufen scharren. Nach einem Start mit kleinen Hindernissen, machten wir uns zügig auf den Weg und trafen nach einer kurzweiligen, wenn auch ab Kanal ziemlich vernebelten Fahrt, am Ziel an. Schon auf dem holprigen Feldweg Richtung Wasser fielen uns die enormen Schneereste links und rechts des Weges auf. Und selbst am Strand lag noch einiges von dem kalten Zeug rum….. Und weil es ziemlich ungemütlich war, liessen wir es etwas ruhiger angehen. Rein in die Klamotte, in aller Ruhe noch einen heissen Tee, oder Kaffee, kurzer smalltalk mit Tristan, der gerade einen Kurzurlaub auf der Insel macht und dann ab ins kühle Nass.
Wir entschlossen uns, nach kurzer „Besprechung“, den Weg gegen den leichten Wind an, one step, one cast, in die Bucht hinein zu waten. Tristan und seine Begleiterin zog es Richtung Ausgang der Bucht, um das dortige Riff zu befischen. Während die Jungs mir den Vortritt mit der Fliege liessen, gab Jens eine kurze Einweisung in Sachen Küstenfischen. Leider hatte ich Patrick einen etwas zu schweren Köder für die Bucht ausgesucht, weshalb er zu Anfang etwas mehr Kraut eingesammelt hat. Sorry, aber ich kann anscheinend echt nicht mehr so mit Blech..... Wir sind dann immer schön an der Kante lang.…..
Etwas später, inzwischen war es wieder zunehmend diesiger geworden, hatten wir schon einiges an Strecke gemacht. Die etwas „angekühlten“ Beine liessen mich das Thermometer zücken um mal zu schauen, was die Temperatur so sagte…….. die Elektronik zeigte +0,4°C…..ziemlich frisch. Trotzdem gab es kurz danach bei mir einen Nachläufer. Auch Jens hatte einen Kontakt zu verzeichnen, der aber auch nicht so richtig wollte….
Zeit für einen Spotwechsel. Nächster Platz zunächst noch ganz nett, aber nach ein paar Minuten mit regem Betrieb auf dem Parkplatz. Trotz eines guten Fisches, den ich kurz am Band hatte, entschieden wir uns auf Grund des hohen „Verkehrsaufkommens“ für eine Weiterreise. Zwischenstopp an einem der bekanntesten Winterspots hier….Randeis und Einheimische unterwegs…… wir sind weiter….. am Ausgang einer relativ langgezogenen Vig haben wir uns dann, nach Gulaschsuppe und Brötchen, auf den Weg gemacht. Diesmal mit dem Wind am Strand entlang….. und wie das so ist….keine Kontakte, da zücke ich gerne mal meine Knipse. Jens hatte etwas gegen Bilder….. oder er vermutete einen hotspot in meiner Nähe……
Die „graue Suppe“ wurde zunehmend dichter. Zwischendurch eine kurze SMS von zu Hause. Meine Frau flanierte gerade bei +15°C und Sonnenschein durch Travemünde….wir tappten bei +3°C durch den dichter werdenden Nebel. Aber zumindest das Wasser war mit fast zwei Grad etwas wärmer als am Morgen. Leider wurde unsere Ausdauer so überhaupt nicht belohnt. Nichts….ausgestorben hier….und der einzige Farbtupfer war Jens Mütze…….
Auf dem Rückweg lag noch eine nette Stelle in Schlagweite. Also kurz abgebogen und runter ans Wasser. Immer noch mit einigem Dunst in der Luft. Auch hier wieder reichlich Strecke gemacht. Ich reihte mich diesmal am Ende der Kette ein. Patrick befischte die tieferen Bereiche vor sich und Jens machte immer wieder Würfe in seine Watrichtung……gut, an der Stelle wo dieses Bild entstanden ist, hat Jens nicht geworfen…… hätte mit Hängern geendet. Ein paar Meter weiter hat er dann aber den Angeltag „gerettet“. Zunächst gab es einen richtig guten Nachläufer, der allerdings kurz vor den Füssen abdrehte. Einen Wurf später dann wieder ein Nachläufer, der sich durch einen Spinnstop zum Anbiss verführen liess. Schade nur, dass dieser Fisch gerade mal das Mindestmass knapp ankratzte. Schnell abgehakt und weiter. Leider kam nichts weiteres mehr dabei rum.
Der Rückmarsch verlief, bis auf einen kurzen „Absacker“ in Form von knietiefem „Treibsand“, ziemlich ruhig. Wir plünnten uns in aller Ruhe aus, noch’n Kaffee, ein Brötchen und dann alles zusammen gepackt. Ich musste allerdings noch ein Bild vom „Geheimköder“ machen. Der ist so geheim, dass er bei Kameranähe automatisch in den „Unschärfemodus“ wechselt. Ein kühler Märztag an Dänischen Ufern ging zu Ende. Schade, dass Patrick nichts beschicken konnte. Ich hatte aber dennoch das Gefühl, dass das nicht das erste und auch letzte Mal auf Meerforelle gewesen ist. Dieser Eindruck verfestigte sich auf der Rückfahrt noch. Nächstes Mal gibt es dann auch ganz sicher Fisch für Dich.... versprochen