Leider ist der Wind in diesem Jahr ein absolutes Arschloch. Das fing schon auf Bornholm an. Tolles Haus, toller Strand, aber leider Sturm, direkt auf die Nase. Und das zog sich so durch meine Angelsaison. Ob nun in Schweden auf Hechte im Frühsommer, oder im September auf Langeland. Tolle locations, wochenlange Recherchen und Vorplanungen und dann.....Wind direkt in die Fresse.....und Wind bedeutete in dem Fall immer wieder eine 4-5 Bft., oder mehr.....
Sonntag war, trotz schräge auflandig mit vier Bft., noch einigermassen fischbar. Zwar schwappte mehr als eine Welle in das Orviskörbchen und brachte mich zweimal fast zum"kentern", aber es gab Kontakte und tatsächlich auch Fisch.....klein, aber immerhin. Am Abend wurde dann der nächste Tag geplant....
Die Prognose des Wasserstands liess hoffen. Ich persönlich finde alles über "normal" ziemlich interessant.......
Wasserstand war okay, allerdings spielte der Wind einmal mehr so überhaupt nicht mit. Hausstrand nicht fischbar, angestrebter Ausweichspot leider auch nicht, also war etwas Zeit ein paar andere Strände zu begutachten......Die Rute habe ich dann, angesichts von mindestens 6 Bft. und trübem Wasser, im Kofferraum gelassen und mich auf Fotos beschränkt. Spät am Nachmittag war dann "Gemütlichkeit" angesagt......und Planung des nächsten Tages
Die Vorhersage war ziemlich "vielversprechend"... Scheisse.....reden wir Klartext. Der Wind ist dieses Jahr leider wirklich nicht mein Freund....aber was soll's.....morgen früh geht es raus ans Wasser. Jammern fängt keine Fische
Der erste, hoffnungsvolle Blick am Morgen.... warum können sich Meteorologen nicht mal irren wenn man es braucht. Die Aussicht offenbarte mir schon früh am Morgen, dass auch dieser Tag wieder nicht so ganz einfach werden würde. Strammer Wind aus östlichen Richtungen.
.....aber gut.Dann eben ein paar Kilometer mehr gemacht und nach einer Niete (komplett trübes Wasser), denn passenden Strand gefunden.
Sieht hier ziemlich ruhig aus, allerdings gab es die ein oder andere Fallböe. Und ziemlich hoch war der Wasserstand. Und schon wieder jammern auf hohem Niveau.....andere müssen heute arbeiten.....
Rein ins Wasser, die Bucht durchgefischt und am Ende wollte ich dann noch um die Ecke. Bis hierher gab es einige Kontakte und einen kleinen Grönländer. Kurzweilig......
Leider ging mir aufgrund des hohen Wasserstands der Rückraum aus. Das Waten war wegen der vielen Steine und des Blasentangs auch nicht wirklich einfach. Und immer leicht schräge zur Küstenlinie werfen macht auf Dauer keinen Spass. Ich kehrte also um......
Dort gab es auch wieder ein paar mehr Bisse. Und obwohl es immer noch nach entspannten Windverhältnissen aussieht, durfte ich mir bis hierher schon zweimal die Jiggy aus der Jacke pulen.
Den Fischen machen Fallböen aber nichts aus. Ein weiterer Grönländer griff sich die Jiggy. Als es dann langsam zu dämmern begann, beschloss ich Feierabend zu machen. Kamingemütlichkeit und Rotwein übten dabei eine nicht unerhebliche Anziehungskraft auf mich aus....
Am Rechner habe ich dann die Tageswerte des Wasserstands nachvollzogen. War tatsächlich ganz schön hoch.
Natürlich bestanden die Abende nicht nur aus Wein trinken und vor dem Kamin "rumgammeln". Ich habe auch einige meiner "modifizierten" Jiggies zusammengeklebt. Ich glaube, ich habe da auch noch jemandem welche von versprochen......
Neuer Tag, gleiches Szenario. Waagerechte Fahne und Schaumkronen auf dem Wasser. Erster Blick aus dem Schlafzimmer.....
....der zweite Blick - aus dem Wohnzimmer - war auch nicht besser. Etwas ausgiebiger frühstücken und dann mal eine ganz andere Location aufsuchen.....
Wind von links, interessanter Untergrund, teilweise sogar Garnelen und Grundeln am Start......hier geht was.
Und so machte ich einiges an Strecke. Immer wieder Sandflecken, Seegras- wiesen und Blasentangfelder. Komisch war nur, dass es ausser einem einzigen, wenn auch heftigen Biss, keinerlei Kontakte gab.
Auf der Rückfahrt noch schnell ein Abstecher an einen Strand, den ich für diese Tage auf dem Zettel hatte. Leider auch hier keine Chance auf einen Schmiss. War schon schwierig,die Cam einigermassen ruhig zu halten.....
Am Donnerstag nochmal einen Abstecher an den bisher fängigsten Strand. Heute mit normalem Wasserstand. Wirkte hier fast schon wie Flachwasser. Ausser einem kurzen Anstubser und einem Kurzkontakt ging heute allerdings nichts. Das zwischenzeitliche Schneegrieseln machte nicht nur kalte Finger, sondern auch Bock auf heissen Tee oder sowas........
Letzter Tag....Inselrundfahrt. Ich schaute mir einige Strände an, wobei die meisten in meinen Augen nicht wirklich fischig ausgesehen haben. Kann aber auch an den zwei Grad minus gelegen haben. Allein die Vorstellung daran, dass mir bereits beim Antüddeln der Fliege die Finger einfrieren könnten.....
Letztendlich raffte ich mich dann aber doch noch auf. Fast schon zu spät, aber für zwei Stunden war noch genug Licht vorhanden. Moderater Wind - wieso eigentlich erst am letzten Tag? - leichte Strömung im Wasser und eine Sandbank, die beim letzten Besuch noch nicht vorhanden war. Wunderbares Waten und abwechselnd die Fliege Richtung Strand, in die erste Rinne, oder nach draussen, Richting zweite Rinne. Die ersten Bisse gab es tatsächlich wieder mal in der ersten Rinne. Etwas später dann auch weiter draussen über einer Seegraswiese. Die kalten Finger waren schnell vergessen und es machte nochmal richtig Spass. Als es schliesslich zu dunkel und noch kälter wurde, ging es zurück.
Leider war die Woche mal wieder viel zu kurz. Trotz bescheidener Wind- verhältnisse das Beste daraus gemacht und einiges an Spass gehabt. Bedingt durch die Windwidrigkeiten in diesem Herbst, habe ich für 2019 schonmal zwei Strände auf dem Zettel, die unbedingt befischt werden wollen. Und das ausdauernder als in diesem Jahr. Schauen wir mal, was mein Chef zu den Urlaubswünschen so sagen wird.