Nachdem die letzten Wochen bei mir durch "Männergrippe" geprägt waren und mir ein Besuch der Küste leider nicht möglich, musste die erstbeste Gelegenheit ausgenutzt werden. Länger wäre das nach den ganzen Fangmeldungen der letzten Tage und Wochen auch nicht mehr gut gegangen. Die Tour am letzten Wochenende war wegen verstärktem Rotz schon geplatzt, also ganz kurzentschlossen den Samstag genutzt. Jens muss man auch nicht lange bitten. Er war sofort bereit für einen spontanen Kurztrip. Gegen neun Uhr am Zielpunkt angekommen. Leichter Dunst, fast null Luftbewegung, glasklares Wasser.....nicht gerade spitzen Bedingungen, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.....
Nach kurzem Spaziergang am Strand entlang – gleich auf dem ersten Stein lag „mein Freund“ vom letzten Besuch….etwas runder und behäbiger als beim letzten Mal, aber immer noch ziemlich „weiss“ – stiegen wir ein. Ich marschierte mit Fliegenrute vorweg und Jens kam in einigem Abstand hinterher. Die erste halbe Stunde schwamm ein Kumpel von „Whity“ vor uns herum. Mit der Fliegenrute war das relativ egal, aber Jens musste bei jedem Tauchgang des Kollegen erstmal mit dem Werfen aussetzen.
Irgendwann tauchte er nach einem Tauchgang einfach nicht wieder vor uns auf. Konzentriert fischten wir die Strecke durch. Jens hatte einen kurzen Anfasser. Normaler Weise kann man vom Strand aus wunderbar die erste tiefere Rinne befischen, da der Wasserstand heute aber ziemlich niedrig war, ging das leider nur an wenigen Stellen. Kurz vor dem ersten Riff auf der Watstrecke, bevor es zu tief zum durchwaten wurde, ging es zurück an den Strand. Von dort aus haben wir die Rinne fleissig bearbeitet. Leider ohne Erfolg. Das Wasser war mit knapp drei Grad in Strandnähe auch ziemlich frisch. Vielleicht lag es daran. Zeit für einen Spotwechsel.
Dort angekommen erst einmal ein paar Blicke riskieren. Immer noch ein tolles Riff. Wir wollten allerdings zunächst weiter in die Bucht runter, um uns mit dem auffrischenden Wind zurück zu arbeiten.
Der Weg ist das Ziel......Ziel in diesem Fall ein paar Kontakte zu bekommen.......man ist ja bescheiden. Zunächst war also mal etwas wandern angesagt.
Die Fischer hatten wohl einiges an Plattfisch aus den Netzen gesammelt. Zumindest deutete der Möwenschwarm und das Geschrei, was die da um die beiden Boote in der Bucht veranstalteten, darauf hin. Bei leicht böigem Seitenwind machten wir uns daran, unseren schuppigen Anteil aus der Bucht zu holen.
Das einzig bissige waren die Buchen am Ufer. Pattegrisen und Polar Magnus waren die besten Verführer. Schade nur, dass die im Drill so langweilig wie eine Tüte Strandsand sind.....
Da ausser Blasentang und Buchenästen hier so gar nichts ging, machten wir uns auf den Weg einen weiteren Strand anzusteuern. Dort angekommen mussten wir zuerst einmal Jens von seinem durchnässten Strumpf befreien. Gut, dass ich immer ein Ersatzpaar dabei habe. Dank Strumpf von Vossi und Tüte von Edeka, konnte es warmen und trockenen Fusses weiter gehen.
Blasentang und Steine......anstrengendes Waten.....hey...ich bin schon etwas älter.....also kurzentschlossen auf Ansitzangeln umgestellt. Geht auch mit der Fliegenrute. Brachte auch nichts. Ich habe dann noch etwas mit der Fliegenrute rum hantiert. Leider hat sich an diesem Spot der Untergrund im letzten halben Jahr auch ziemlich verändert, so dass die interessanten Bereiche weit ausserhalb der Fliegenwurfweite lagen. Während Jens am Wasser blieb, wanderte ich also zum Auto zurück, um meine Spinnrute klar zu machen. Der Sandstreifen war für mein Empfinden einfach zu breit geworden. Nur ein klein wenig später allerdings, beschlossen wir für heute Schluss zu machen, denn bei Jens hatte sich nun auch noch der Spitzenring verabschidet.
Das war mal ein Tag. Ein ganzer Kontakt in sieben Stunden. Aber gut.....eine "Klatsche" pro Jahr darf sein. Haben wir also das erste "Ziel" für 2018 schon abgehakt. Trotz allem - nasser Fuss, Fliegenklau im Baum, durchgescheuerte Schnur - ein schöner Tag. Am Ende des Tages wie immer Tacklepflege. Klamotten, Ruten und Rollen abspülen und für den nächsten Einsatz klar machen. Freu ich mich schon drauf.