Fünen im Herbst 2016 -Teil zwei
Dienstag.......kaum vernünftig geschlafen und dann auch noch ziemlich kalt......wir liessen uns reichlich Zeit beim Frühstück, tranken die ein oder andere Tasse Kaffee mehr als üblich und liessen uns vom Ofen mit reichlich Wärme versorgen. Unterbrochen wurde dieser nette Vormittag nur immer wieder von heftigen Niesattacken......
"Ableiden" kann man aber auch am Wasser. Der Wind hatte zwar ein wenig die Richtung geändert aber Hausstrand war immer noch ziemlich trübe. Also wieder ins Auto und einen Spot angefahren, den ich bereits im letzten Herbst angeschaut, aber noch nicht befischt hatte. Total sexy hier....leider fischfrei. Mit Sicherheit aber nicht mein letzter Besuch. Vielleicht im Frühjahr nochmal......
Anschliessend dann doch Richtung Hausstrand.....zumindest dicht dran. Wind von links hinten, nur noch leichte Trübung....also los......
Abwechselungsreicher Untergrund, ein paar Zupfer und im Rücken eine Ferienunterkunft auf Abwegen.....
Bedingt durch die "Trödelei" am Morgen, ging dieser Tag am Wasser nun ziemlich schnell dem Ende zu. Hinzu kam ein ständiges Frösteln....also den Rückweg angetreten. Könnte fast bei mir vor der Haustür sein....Brodten lässt grüssen...
Am Parkplatz stieg gerade ein Einheimischer ein, der den gleichen Weg im Wasser wählte, den ich zweieinhalb Stunden vorher auch beschritten hatte. Vielleicht hatte er ja etwas mehr Glück. Für meine Frau und mich ging es an dem wärmenden Kamin......im Eiltempo.....
Neuer Tag, neues Glück.....die Schnupfnase wurde inzwischen mit Nasenspray behandelt. Bei derart nettem Wetter, kann man aber einfach nicht rumsitzen. Ran an den Fisch. Trotz des niedrigen Wasserstands, war die erste Rinne meine erste Wahl. Da musste einfach Fisch sein. Und tatsächlich...... es gab zwei Forellen um die vierzig, danach eine braune Schönheit Ende fünfzig.......und dann.....Ruhe.....
Ich fischte die gesamte Strecke einmal durch, um dann wieder zum Augangspunkt zurück zu gehen. Dort angekommen startete ich den nächsten "Angriff", bei inzwischen nicht mehr ganz so strahlendem Sonnenschein. Immer schön vom Strand aus über die erste Rinne geworfen und locker eingestrippt. Drei frisch eingetroffene Kollegen schauten meinem Treiben zunächst aus einiger Entfernung zu, machten ein paar Würfe vom Ufer aus, um dann durch die Rinne möglichst weit auf die Sandbank hinaus zu gelangen. Ich lies mich nicht beirren und wanderte weiter am Strand entlang......diesmal nicht one step, one cast, sondern drei Schritte, drei Würfe
Und wieder gab es Kontakte. Ich konnte sogar einen guten Fisch am Rand der Rinne beobachten, wie dieser immer wieder kurz über dem Sand auftauchte, um dann in die dunkle Rinne zu stossen. Ob es der gleiche Fisch war, der ein paar Minuten später meine Garnele inhalierte, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall hatte dieser hier ein ähnliches Kaliber und durfte mit.
Der Drill war nicht unbeobachtet geblieben, die richtigen Schlüsse wurden aber offensichtlich nicht daraus gezogen
Ich machte mich auf den Weg zurück zum Auto, weil sich bei mir inzwischen Schweissausbrüche und Gänsehaut wechselweise ein Stelldichein gaben. Auf dem Rückweg entdeckte meine Frau ein paar hübsche Fotomotive.....
Tolle Fliegenpilze......und mir ging nur durch den Kopf, dass die meistens eine "Lebensgemeinschaft" mit Steinpilzen bilden.......
......also Augen nochmal weit auf....und siehe da..... tatsächlich......na dann musste ich doch mal etwas genauer hinschauen.....
Der Schusskorb ist nicht nur für die Aufbewahrung der Schnur, oder Bierdosen, oder die Watstiefel im Kofferraum zu gebrauchen. Er eignet sich auch bestens, um ein paar Pilze aus dem Wald zu entführen....Meerforelle mit Steinpilzsauce....wohl eher nicht, aber schmecken werden Fisch und Pilze mit Sicherheit auch getrennt zubereitet :)
Am nächsten Morgen - über Nacht hatte sich das Wasser fluchtartig davon gemach - interessante Einblicke darauf, was ansonsten unter der Wasseroberfläche verborgen ist. Irgendwie fehlte aber die Motivation, alles etwas genauer anzuschauen, oder das Auto auch nur ansatzweise zu verlassen......
....und die acht Grad da draussen fühlten sich an, wie minus zehn....also doch Sibirien und nicht Fünen.....wenig später die Bestätigung.

Leider wurden "der Rotz" und das bescheidene Körpergefühl nicht besser. Im Gegenteil......Schweissausbrüche und Frostgefühle wechselten im Fünfminutentakt. Inzwischen hatte es auch meine Frau erwischt, weshalb wir kurzer Hand den Urlaub an dieser Stelle vorzeitig beendeten. Trotz der nicht ganz vollständigen Gesundheit war es eine tolle Tour, mit vielen neuen Impressionen.

Heute, zwei Wochen später, hatte ich eigentlich ein "Date" mit Timo auf Als......leider hänge ich aber noch immer in den Seilen......naja.....aber der Schnee und Frost da draussen lassen mich das Ganze dann doch etwas leichter ertragen.