Frühjahr 2016
Es wird gefangen......gute Fische....ich kann mich nicht aufraffen. Es wird gefangen, immer noch gute Fische....ich hab "Zipperlein". Es wird gefangen.....ich angel am Fisch vorbei. So in etwa verliefen die ersten beiden Monate in 2016. Aber irgendwann wird der Knoten platzen. Kennt man ja......
Gehört hatte ich davon schon......nun durfte ich es mit eigenen Augen sehen.....mein Lieblingsstrand an der Deutschen Ostseeküste......für Angler abgehakt. Und das hier "durchgegriffen" wird, konnte ich nach eionem Spaziergang beobachten. Erstes Mal = Verwarnung, zweites Mal=Einzug des Angelgerätes und Anzeige. Ganz toll......wenn mir dann mal jemand erklären kann, warum das Watfischen in diesem Abschnitt so extrem störend ist? Eine befristete Sperre, sagen wir mal vom 1.4. eines Jahres bis zum 30.9., wegen Brutzeit und Aufzucht, kann wohl jeder nachvollziehen, aber ein komplettes Angelverbot? Vollkommen unverständlich, zumal die freilaufenden Hunde, oder die Strandparties ab dem fortgeschrittenen Frühjahr, wohl eindeutig störenderen Einfluss auf Gelege oder Kinderstube schützenswerter Natur haben, als ein oder zwei Watangler im Wasser. In meinen Augen ziemlich fragwürdig.
So habe ich mir dann, bei meinem nächsten Besuch mit der Fliegenrute an diesem Strand, meine Lieblingsstrecke "verkniffen" und mich nach links orientiert. Beim heutigen Wasserstand war das sogar eine gar nicht so schlechte Option. In der Vergangenheit brachten derartige Bedingungen durchaus den ein oder anderen guten Fisch. Also rein in die Klamotte und runter an den Strand. Der erste "Angriff" erfolgte an einer unter der Oberfläche liegenden Buhne. Bei normalem Wasserstand nicht zu erreichen, geschweige denn zu bewaten, um auf die Sandbank zu kommen....heute schon. Zwanzig Zentimeter machen manchmal eben doch den entscheidenden Unterschied aus......
Und dann war da noch dieser schwarze Kollege. Mit jedem dritten, vierten "Tauchgang" brachte er einen Sandaal mit nach oben. Da sollten andere Jäger nicht weit sein. Leichte Beute ist doch auch etwas für unsere silbernen Freunde.....
Bis auf einen zaghaften und einen Nachläufer war aber bis hierher nichts zu holen. Und weil der leicht auflandige Wind, in Verbindung mit drei Grad Lufttemperatur, zu erfrierungsähnlichen Gefühlen an der Schnurhand führen, war es irgendwann an der Zeit am Strand ein kleines Aufwärmtraining durchzuführen. Brötchen, Käffchen, Fotosession......
Winterwatjacke, hochgeschlagener Kragen, Hände in den "Wärmetaschen"......Ich hab doch schon ganz andere Bedingungen gefischt.....das Alter ???
Beim Rückweg - der Wind hatte etwas gedreht und kam nun leicht von links vorne - gab es noch den ein oder anderen Kontakt. Direkt an der Grenze zur neuen "no fishing zone" blieb dann ein Grönländer tatsächlich etwas länger kleben. Im Wasser abgehakt und raus aus dem "Teich".
Auch wenn Wind, Wellen und frische Luft mal wieder ziemlich wohltuend gewesen sind, so ist dieses neue "Naturschutzgebiet" in meinen Augen einfach nur eine farce. Angler werden ausgesperrt, obwohl so ein Watangler so ziemlich die geringste Störung für die Ihn umgebende Natur darstellt. Es wird eine komplette "Strandsperrung" verfügt, die in letzter Konsequenz aber nur für Angler rechtliche Folgen hat. Auch ich bin dafür schützenswerte Natur zu erhalten, aber es gibt auch andere Wege, als generelle Verbote. Vielleicht denken die Verantwortlichen ja mal darüber nach, bevor es weitere Verbote hagelt. Dänemark lebt es uns vor.......