Dezember.....immer noch Zeit für Silber
So zumindest meine Idee. Nachdem ich die Fünentour nicht bis zum Ende durchgezogen habe, bot es sich an, dass wir Anfang Dezember nochmal für ein paar Tage nach Süddäningen verschwanden......die Bedingungen am Starttag hatten sich, im Gegensatz zu den Tagen zuvor, tatsächlich ein klein wenig winterlich gestaltet. So kam es, dass die letzte Rose in meinem Garten aufgrund des Frostes nicht mehr voll erblühen konnte.......dennoch ein schöner Anblick
Den Vorteil, relativ nah an der Dänischen Südsee zu wohnen, kann man ausserhalb der üblichen Reisesaison natürlich voll ausnutzen. Ausgiebiges Frühstück und dann irgendwann gaaaaanz gemächlich auf den Weg gemacht. Den Schlüssel gab es etwas früher und so konnten wir noch im letzten Sonnenschein die Behausung für die nächsten Tage beziehen.
Die Dunkelheit kommt im Dezember bekanntlich ziemlich fix. So läuteten wir gegen 17:00 Uhr den gemütlichen Teil des Tages ein. Der Kamin spendete wohlige Wärme und nach einem schnellen Abendessen machten wir uns an die "Bastelstunde". Meine Frau strickte ein klein wenig, während ich meine Bindesachen auspackte.....
....und wenn man nicht alle Bindematerialien mitnimmt, dann kreiert man kurzer Hand ein neues, eigenes Muster.....
Der Sonntag begann ziemlich frostig.....ein Grund mehr, zunächst ein ausgedehntes Frühstück zu sich zu nehmen. Gegen Mittag ging es dann an den Strand. Ein ziemlich bekannter Spot war das ZIel. Dieses Wrack kennt sicher fast jeder...und auf "Google Maps" ist es inzwischen auch ganz gut zu sehen......
Da ausser uns niemand anderes am Wasser unterwegs war, zeigten sich die gefiederten Jäger ziemlich erschrocken und ergriffen zügig die Flucht......
Ich probierte es an der Aussenkante der Landzunge. Die Strömungskante war ziemlich markant und ich erhoffte mir den ein oder anderen Fisch, der hier auf die Jagd ging. Bis auf einen ziemlich heftigen Biss - den ich natürlich erstklassig verpennt habe - ging leider so gar nichts.......und "tiefgefrorene Finger" zählen ja leider nicht......
Da es ziemlich "frisch" war, machten wir uns nach drei Stunden auf den Weg nach Hause.......meine Frau machte in Gemütlichkeit vor dem Kamin, während ich mir noch einen Abstecher an den Hausstrand gönnte. Leider war der Wasserstand ziemlich niedrig und der Wind wollte auch nicht so recht. Dies und die Tatsache, dass das Wasser glasklar war, liessen nichts Gutes erwarten. Und so war es dann auch. Kein Zupfer, keine Bewegung an der Oberfläche.....einfach nichts........doch.......ein paar nette Fotos und mal wieder die Erkenntnis, dass bei minus zwei Grad die Eisbildung nicht nur an den Rutenringen zu erkennen ist, sondern auch die stripping guards ziemlich schnell steif werden.......
Neuer Tag, neues Glück.......wieder eine Location, die fast jeder kennt, der sich in den südlichen Dänischen Gefilden rumtreibt.....ich frage mich immer wieder, ob in den "Pfützen", die auf dem Weg zum Wasser auf der Koppel zu sehen sind, etwas Schuppiges lebt.....
Tja.....am Wasser dann das......knappe fünfzig Zentimeter unter Normal (angekündigt waren -15 cm). Da konnte ich natürlich mal die gesamte Unterwasserstruktur ausgiebig inspizieren und erforschen. Tolle Seegrasfelder und auch Blasentanginseln. Leider vollkommen fischfrei.....nach einer Stunde ging es zurück zum Auto.....
Natürlich nicht ohne einen Blick auf die Strecke vor dem Wald. HIer zupft eigentlich fast immer ein Fisch...... wenn der Wasserstand um, oder über Normal liegt. Heute war das nur Wunschdenken.....
Nächste Stelle......am gegenüberliegenden Ufer....ja.....Randeis.....und nicht nur das. Inzwischen war das Wasser so weit zurück, dass ich an diesem Spot bis fast an die Fahrrinne waten konnte. In der Mitte der Bucht gibt es sogar ein Muschelriff. Bis zum heutigen Tag habe ich davon nicht einmal eine Ahnung gehabt.
Das flache Wasser offenbarte so Manches. Auch diesen Baumstumpf, den ich bisher nur als abgebrochenes Geäst wahr genommen hatte. Und weil meine Beine sich etwas kühl anfühlten, nahm ich das Thermometer zur Hand. Die Anzeige sprach eine deutliche Sprache.......knapp 2,5 Grad......viel zu kalt, wenn es woanders doch mindestens 3 Grad wärmer ist.
Also zurück an die offene Küste. Trotz WInd und Schneeschauern im Hintergrund hatten wir hier etwas über fünf Grad Wassertemperatur. Dazu eine schöne Strömung von links........Fisch....wenn nicht hier, wo denn dann ???
So machte ich mich auf den Weg, dass Riff zu befischen. Es gab auch sehr schnell, nach dem vierten, oder fünften Wurf, einen Anfasser........mehr aber leider nicht. An der Riffspitze war ich dann plötzlich nicht mehr allein.....
Der Kollege und auch seine - so vermutete ich jedenfalls - Frau, kamen immer näher. Ich stand zwar nur in knöcheltiefem Wasser, aber ich kenne ja die einschlägigen Filme und war auch schon öfter im Zoo. Wenn die Jungs oder Mädels Gas geben, dann sind die ziemlich fix ein paar Meter an Dir dran. Und "Vaddi" - so hatte ich den Grösseren der Beiden getauft - kam immer näher. Teilweise waren es nur noch zwei bis drei Meter.......das wurde mir dann doch zu heikel. Und Forellen vermutete ich natürlich auch nicht mehr in der Nähe.....also Zeit, an Feierabend zu denken
Ab in die Hütte und Gemütlichkeit pflegen......