April, April......
...der macht was er will. So heisst es doch immer. So begann dann auch dieser Tag. Nicht ungewöhnlich, aber doch unerwartet. Scheiben kratzen am frühen Morgen. Kurze Zeit später dann ab auf die Bahn Richtung Norden.
Erste Station an einer Stelle mit etwas Strömung und tieferem Wasser. Luft, trotz Sonne, noch ziemlich frisch, Wasser leider auch nicht viel besser. Einige Würfe später musste ich dann feststellen, dass hier anscheinend kein einziger Fisch herumschwamm. Und wenn, dann hatten die jedenfalls keinerlei Appetit.
Diese Stelle sah so richtig vielversprechend aus. Luft inzwischen bei neun Grad, Wasser bei knapp sechs Grad. Zwei Stunden später dann - ein wenig ernüchtert - Zeit für eine verspätete Frühstückspause.....
Kurz nachgedacht.....eine weitere Runde schien hier wenig aussichtsreich und so war der Entschluss schnell gefasst. Nach dem Essen wurde die nächste Location angesteuert. In der Bucht war so einiges los. Die Möwen waren auf der Jagd.....nach was auch immer......
Ich entschied mich dazu in die entgegengesetzte Richtung zu fischen. Der Wind liess so langsam nach und die Temperatur kletterte. Zwölf Grad Luft, Wasser hier so um die sieben Grad. Und sogar erste Garnelen und Grundeln zu sehen. Da geht was....bestimmt.....
Ausser ein paar netten Fotos ging allerdings auch hier nichts.....gar nichts.....
Ich begann an meiner Strategie zu zweifeln, bis meine Frau von Ihrer Fotoexkursion zurück kam......hier der Grund für die aufgeregte Möwenschar. Schwärmende Ringler bei strahlendem Sonnenschein......
Direkt an der Kante zum etwas tieferen Wasser tauchten die Burschen immer wieder auf......
Hübsch anzusehen auf alle Fälle....und.....wenn die Möwen sich an den Würmern satt fressen konnten, so waren die Forellen sicher genauso mit dem einsammeln dieser "Köstlichkeiten" beschäftigt. Kein Wunder also, dass sämtliche Muster ignoriert wurden.....redete ich mir zumindest ein.....
Ich startete noch einen halbherzigen Versuch, der dann nach zwanzig Minuten mit einem weiteren Foto endete. Mir schwante jetzt bereits, dass es heute vielleicht etwas schwieriger werden könnte.......
Nächster Versuch an der offenen Küste. Mittlerweile fast ohne einen Lufthauch. Nichtsdestotrotz wagte ich auch hier einen Gang ins fast kristallklare Wasser......
......um nach etwas mehr als einer halben Stunde den Rückweg anzutreten. Inzwischen lag die Temperatur bei vierzehn Grad und ich hatte das Gefühl, dass eine Schicht Fleece wohl tatsächlich überflüssig geworden war.
Ein, zwei Strände habe ich mir dann noch angeschaut, aber ohne Wind war mir das keinen Versuch wert......am späteren Nachmittag kam dann wieder ein kleiner Windzug auf. Ich versuchte mein Glück. Zwei Dänische Kollegen, die mir mit ziemlich langen Gesichtern entgegen kamen, "verhiessen" nichts Gutes.......egal. Temperatur, mit einem Fleecepulli weniger, sehr erträglich und angenehm, die Wedelei zwar über die Schulter, aber das war nicht weiter tragisch. Kontakt.....auch hier Fehlanzeige.
Auf dem Rückweg machten wir noch einmal halt an einer netten Bucht. Hier hatte "der Wind" den ganzen Tag das Oberflächenwasser hineingedrückt. Luft jetzt bei sieben Grad, Wasser auch. Ich gab noch einmal alles, um eine Stunde später ganz langsam zurück zum Auto zu trotten......
Nachdem alle Klamotten und das tackle im Auto verstaut waren, gab es noch schnell ein "Abschiedsbild".
Insgesamt fast zwölf Stunden im Wasser....und.....nichts.....aber wirklich so gar nichts. Keinen Anfasser, keinen Nachläufer, nicht einmal ein kleiner "Kringel" an der Oberfläche......null..... So hatte ich das bisher an diesen Stränden noch nicht erlebt. Premiere sozusagen......und da fiel mir dann wieder dieser Satz ein....April, April, der macht was er will.