Frühjahrstour 2015 - letzter Teil
Noch eine Frühaufstehaktion.......kann ja nicht sein, dass das hier nicht klappt......blieb aber in der Tat einmal mehr erfolglos. Nicht der kleinste Zupfer. War schon irgendwie merkwürdig. So kam es dann, dass ich am späten Vormittag meine Klamotten zum trocknen auf der Terasse aufhängte und mich selbst zum aufwärmen auf die viel zu kurze Bank legte. Reichte aber für ein paar Minuten Schlummer zwischendurch.....
Thurø Rev hatte mich ja die Tage vorher schon schwer beeindruckt - weniger mit Fischreichtum, sondern eher mit toller Landschaft - so dass ich nach dem Mittag unbedingt noch einmal die Strecke durch fischen musste. Diesmal mit meiner Frau, die eine Fotosafari einlegen wollte. Tja....und weil ich nicht das unbedingt tollste Fotomotiv bin - zumal ohne irgendwelche action oder eventuelle Fischkontakte - wanderte meine bessere Hälfte immer mal wieder in den Wald an der Steilküste um sich nach lohnenderen Motiven umzusehen. Hat geklappt, wie man sehen kann.
Am Ende der Strecke war dann der Wald zu Ende und ich wurde wieder zum Motiv. Wegen Flachwasser konnte ich ziemlich weit raus auf das Rev. Die hellen Flächen waren Sandbänke, die aber wesentlich tiefer lagen,als die sie umgebenden dunklen Tang- und Seegrasfelder.
Wie weit ich tatsächlich raus waten konnte kann man hier etwas besser erkennen. Dort wo die Schwäne im rechten Drittel des Bildes zu sehen sind, war das Wasser knapp hüfftief. Bestes Meerforellenrevier mit reichlich Nahrung zwischen Tang und Sand. Aber kaum ein Jäger unterwegs. Bis auf zwei kurze Anfasser - können natürlich auch Hornis gewesen sein - tat sich in vier Stunden leider gar nichts.
Von der trockenen Riffspitze aus gab es dann noch ein Panoramabild. Die rechte Seite mit fast klarem Wasser und nur wenig Strömung. Die linke Seite mit reichlich Welle, einigen Krautfetzen, viel Strömung und leicht getrübtem Wasser. Auf beiden Seiten aber nichts fischiges.....
  Mein Blick vom Wasser zur Landspitze.......
 
  Das war es dann auch für den Donnerstag. Erste echte Nullnummer in diesem Urlaub... dafür aber reichlich Sonne, ordentlich Bewegung an der frischen Luft und ein atemberaubendes Revier näher kennengelernt. Am Freitag dann schonmal alles im Haus ein wenig zusammengesammelt und dann nochmal einen Trip an die Westküste. Erster Stop eine Bucht, die in den letzten Jahren im zeitigen Fühjahr immer wieder Fische gebracht hat. Der erste Blick.........
 
  Auch hier eine schöne, wenn auch nicht sehr einfache Strecke. Ich suchte mir den Watweg, den wir in den letzten Jahren des Öfteren benutzt hatten.
 
  Komisch war nur, dass der Grund in diesem Jahr wesentlich härter als in den Vorjahren gewesen ist und die ansonsten vorhandenen Seegraswiesen und Krautfelder fast gänzlich verschwunden, oder abgestorben waren. Trostlose Unterwasserwüste könnte man auch sagen. Ich habe trotzdem die ganze Bucht durchgefischt und konnte am rechten Ende der Strecke über etwas strukturierterem Grund zumindest ein paar Kontakte verzeichnen. Ich vermutete einen Schwarm kleinerer Forellen und machte mich auf in Richtung Parkplatz.
 
  Während meine Jagd nicht so ganz erfolgreich gewesen ist, hatte meine Frau wesentlich mehr Glück und zeigte mir voller Stolz Ihre "Trophäen"......hier eine davon......
 
  Nach Brötchen und Kaffee aus der Thermoskanne, verlegten wir nach Torø. Leider war diese kleine Insel gut besucht. Auf dem Weg konnte ich vier Kollegen ausmachen, am östlichen Strand, vom Parkplatz einzusehen, standen bereits drei Fliegenfischer im Wasser und auf dem Parkplatz zwei weitere Autos, aus denen sich gerade fünf weitere Meerforellenjäger schälten. Das musste ich mir dann doch nicht antun......weiter Richtung Husby. Beste Bedingungen, drei Mitstreiter die bereits wieder am einpacken waren und somit reichlich Küste vor uns.......für uns.....die ersten Erfolge hatte wiederum die Kamerajägerin zu verbuchen.....Wasserschneckenorgie??
 
  Alles bestens heute.......Wind und Welle optimal für einen Rechtshänder......Wasserstand genau richtig, um die erste Rinne fast trockenen Fusses zu befischen......viel Nahrung in Form von Garnelen und Kleinfischen unterwegs. Hier geht mit Sicherheit was. Leider gibt es auch in Dänemark immer wieder Mitangler, die sich etwas anders verhalten........anders als die meisten anderen Kollegen...... Während ich so vor mich hin wedelte, kam dieser bewusste Mitstreiter hinter mir aus einem Wäldchen, schaute sich ein paar Minuten meine Taktik an, um dann im Galopp an mir vorbei zu stratzen, um die Landspitze zu befischen, auf die ich mich so langsam zu fischte. Damit aber nicht genug......als Spinnfischer hätte er alle Möglichkeiten gehabt die erste Rinne, Sandbank und zweite Rinne ganz locker vom Ufer aus anzuwerfen. Aber warum denn? Rein ins Wasser und versuchen die Sandbank zu erreichen.....natürlich ohne vorher auch nur einen Wurf zu machen......da blieb ich doch lieber etwas stehen und machte meine Würfe vor dem Riff......
 
  Und zack...........auf etwas mehr als Schusskopflänge - und das sind so um die zehn Meter plus gezogenes Vorfach und Tippet - schnappte sich eine 45er die Garnele. Leider so total gierig, dass ich hier zu Priest und Messer greifen musste. Natürlich war das Ganze nicht unbeobachtet geblieben und ich hatte ziemlich schnell einen direkten Nachbarn, der seinen Vorteil darin suchte, an mir vorbei auf die Sandbank zu gelangen. Ich verhaftete derweil den zweiten Fisch, den ich wieder schwimmen liess.
 
  Im Anschluss daran entspann sich ein kleines Wortgefecht, in dessen Verlauf ich vielleicht ein ganz klein wenig zu oberlehrerhaft gewirkt haben könnte.....sorry, aber es ging nicht anders. An dieser Stelle deshalb einen Gruss an den Kollegen aus dem Landkreis Celle. Der Sandaal (oder Tobiasfisch) lebt, wie es der Name schon sagt, meistens auf, oder über Sandflächen. Tangläufer und Garnelen bevorzugen Tang und Seegras. Wenn man nun wie ein Stier durch die Tangfelder stratzt, dann flüchten die kleinen Tierchen natürlich. Hat man dann die Sandbank erreicht, kann man sich rühmen auch die dort eben noch schwimmenden Tobse erfolgreich vergrault zu haben. Und was soll ich sagen.....die Jäger sind dann mit Sicherheit auch ganz fix geflüchtet. Also beim nächsten Mal nicht wundern, wenn der Nebenmann vielleicht einmal mehr die bessere Quote hat.......zum Abschluss ein Bild er sich aufbauenden Wolkenformationen.........anschliessend traten wir den Heimweg an. Ein erfolgreicher letzter (Angel)Tag....in jeder HInsicht
 
  So ging dann eine schöne Woche auf Fünen zu Ende. Die Ausbeute war richtig gut.....nicht unbedingt in Sachen grosse Stückzahl an Meerforellen......eher in Sachen viele tolle Fotos und Eindrücke. Ein Fisch wurde vor Ort verspeist und zwei weitere werden unseren Gaumen in den nächsten Tagen erfreuen. Der Rest schwimmt wieder. Das Essen war reichhaltig und gut, das Bier hat geschmeckt, wenn es auch nicht immer das von Timo bevorzugte gewesen ist.....und dieser Strassenname lässt mich in Sachen Bier auf den April 2016 hoffen......nech Timo :)
 
  Eine Woche Fünen......wirklich eine schöne Woche. Inzwischen habe ich der heimischen Ostsee mal wieder einen Besuch abgestattet.....aber das ist ein anderes Thema......Bilder und Bericht werde ich in Angriff nehmen.....